Klima-Glossar: Luftverschmutzung
Luftverschmutzung zählt neben der Klimaerwärmung zu den größten Umweltproblemen. Vor allem Ozon, Stickstoffdioxid und Feinstaub (PM) stellen ein ernstes Gesundheitsrisiko dar. Nach WHO-Schätzungen sterben weltweit jährlich mehr als sieben Millionen Menschen wegen durch Luftverschmutzung verursachter Beschwerden wie Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen.
Fast die gesamte Menschheit ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu hohen Schadstoffwerten in der Luft ausgesetzt. Geschätzte 99 Prozent der Weltbevölkerung atme Luft, die die WHO-Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid übersteigt. Besonders betroffen ist aber die Dritte Welt und die Schwellenländer. In Ländern mit hohem Einkommen werden in nur 17 Prozent der Städte die WHO-Richtwerte für Feinstaub eingehalten. In Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen ist der Wert noch katastrophaler: Dort sind es nur ein Prozent.
Grenzwerte wurden nicht eingehalten
2021 konnte kein einziges Land die internationalen Grenzwerte für Luftqualität einhalten. In einigen Regionen sei nach dem Corona-Pandemie-bedingten Stillstand die Luftverschmutzung auch wieder gestiegen. Bangladesch war 2021 das am stärksten verschmutzte Land. Österreich lag an 83. Stelle in einem Ranking von 117 verfügbaren Staaten und Regionen.
Die WHO empfiehlt, dass die Konzentration von Feinstaub mit einem aerodynamischen Durchmesser kleiner als 2,5 Mikrometer (PM 2,5) nicht fünf Mikrogramm pro Kubikmeter überschreiten sollte. Nur 3,4 Prozent der untersuchten Städte erfüllten die Norm im Jahr 2021. In 93 Städten wurden Luftverunreinigungen gemessen, die das Zehnfache der empfohlenen Höchstwerte betrugen.
Neu-Delhi ist die am stärksten verschmutzte Hauptstadt der Welt. Dahinter folgen Dhaka in Bangladesh und N'Djamena im Tschad. Wien rangiert an 75. Stelle der in die Untersuchung eingeschlossenen Hauptstädte.
Die am besten bewerteten Regionen sind die zu Frankreich gehörenden Inselgruppe Neukaledonien im Südpazifik sowie die US-Außengebiete der Amerikanischen Jungferninseln und Puerto Rico. Diese drei Territorien hielten im Vorjahr als einzige der untersuchten Gebiete die Grenzwerte der WHO ein. Unter den Hauptstädten schaffte es außerdem Canberra in Australien unter der Hürde zu bleiben. Wien liegt wie etwa Paris (68. Stelle), Berlin (72.) und Rom (77.) unter jenen Städten mit zwei- bis dreifach überschrittenem Grenzwert. Besser stehen beispielsweise Bern (81.), London (82.), Tokio (87.) und mehrere nordeuropäische Hauptstädte da.