Färbung und Reflexionen: Mottenart tarnt sich als welkes Blatt
Flache Flügel, die trotzdem wie ein dreidimensional gekrümmtes, trockenes Blatt aussehen: Mit dieser Tarnung schützt sich eine bestimmte Mottenart vor Fressfeinden. Möglich macht das eine Kombination aus Nanostrukturen und Pigmentierung, berichtet ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung der Universität Salzburg im Fachjournal "Current Biology".
Eudocima aurantia, eine Mottenart, die unter anderem in Australien und Südostasien vorkommt, nutzt spezielle Nanostrukturen auf ihren Flügeln, um die dreidimensionale Illusion eines Blattes zu erzeugen. Tatsächlich sind die Flügel aber flach. Gezielte Lichtreflexionen, die durch Dünnfilminterferenzen entstehen, sorgen dafür, dass bestimmte Bereiche des Flügels heller reflektieren.
Durch die physikalischen Effekte sollen Fressfeinde getäuscht werden. "Besonders faszinierend ist, dass die schimmernden Reflexionen nur an den Stellen auftreten, die tatsächlich gewölbt wären, wenn der Flügel eine reale Blattstruktur hätte", so Bodo Wilts von der Universität Salzburg in einer Aussendung. Laut den Forschenden könnte die auf der Analyse von Museumsexemplaren basierende Entdeckung auch für die Entwicklung innovativer Tarnmaterialien und optischer Technologien relevant sein.
Service: https://doi.org/10.1016/j.cub.2025.01.029