„Populismus ist eigentliche Gefahr für Europa und die Freiheit der Wissenschaft“
Die Österreichische Universitätenkonferenz (uniko) verurteilt die EU-feindlichen Inserate der ungarischen Regierung als einen weiteren Frontalangriff auf Demokratie, Freiheit und Menschenrechte in Europa. "Nachdem das Orbán-Regime den Großteil der ungarischen Universitäten unter seine Kontrolle gebracht und jeden kritischen Diskurs im eigenen Land im Keim erstickt hat, verbreitet es seine menschen- und wissenschaftsfeindliche Propaganda nun in ganz Europa", so uniko-Präsidentin Sabine Seidler. Umso wichtiger sei es, die Autonomie demokratischer Institutionen zu stärken und Orte freier Meinungsäußerung vor jedweder Einflussnahme zu schützen. "Freie Universitäten und Medien sind das demokratische Rückgrat unserer Gesellschaft und die beste Basis, um illiberalen Tendenzen den Nährboden zu entziehen."
Universities for Enlightenment
Aus diesem Grund haben auf Initiative der uniko bereits im Jahr 2018 zehn europäische Rektorenkonferenzen die "Wiener Erklärung: Universitäten im Zeichen der Aufklärung" unterzeichnet – leider schon damals ohne Beteiligung Ungarns. "Die jüngsten Entwicklungen in Ungarn sind leider kein Einzelfall. Die Autonomie der Hochschulen und die Freiheit der Wissenschaft sind in vielen Ländern akut bedroht. Dagegen müssen wir gemeinsam unsere Stimme erheben," so Seidler. Neben dem erzwungen Umzug der Central European University (CEU) von Budapest nach Wien und der Einschränkung der Autonomie der Ungarischen Akademie der Wissenschaften hat die ungarische Regierung bereits mehr als die Hälfte der Universitäten privatisiert und einer regierungsnahen Stiftung unterstellt – darunter auch die Universität für Theater und Filmkunst in Budapest, die sich bis zuletzt mit Protesten von Studierenden und Lehrenden gegen die staatliche Kuratel gewehrt hatte.
Besorgniserregende Entwicklungen gibt es indes auch in Polen, wo die Regierung mit einem Academic Freedom Package gegen die Trennung von Wissenschaft und Religion vorgehen will. In Serbien zeigte der Fall der politisch motivierten Entmachtung der Rektorin der Belgrader Universität, Ivanka Popović, in Folge einer Plagiatsaffäre rund um den serbischen Finanzminister einmal mehr, wie fragil und bedroht wissenschaftliche Freiheit ist.
Rückfragehinweis: MMag. Marion Gollner Pressereferentin Österreichische Universitätenkonferenz Floragasse 7/7 1040 Wien Tel.: +43 (0)1 310 56 56 - 24 Email: marion.gollner@uniko.ac.at Homepage: www.uniko.ac.at
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