Klima-Glossar: CO2 - Kohlendioxid
Kohlendioxid, die chemische Verbindung aus Sauerstoff und Kohlenstoff, ist mit Abstand das wichtigste vom Menschen erzeugte Treibhausgas und so Hauptursache der Klimakrise. Es entsteht etwa beim Heizen, Autofahren, in der Industrie oder der - vor allem tierischen - Lebensmittelproduktion. Noch nie in der Geschichte war die Konzentration von CO2, wie die chemische Formel des Gases lautet, in der Atmosphäre so hoch.
Die Weltwetterorganisation (WMO) berichtete für das Jahr 2020 von einem Rekordwert. Die Rechnung ist einfach: Solange es Emissionen gibt, steigt die globale Temperatur weiter an und das produzierte CO2 kann Jahrhunderte in der Atmosphäre bleiben. Das Treibhausgas sendet von dort aus Teile der Wärmestrahlung zurück zur Oberfläche, was die Erde wärmer macht. Das nennt man Treibhauseffekt.
Der neue Höchstwert des Treibhausgases lag bei 413,2 ppm (Teilchen pro Million Teilchen) und das entspricht wiederum 149 Prozent des vorindustriellen Niveaus.
Nachdem CO2 bei der Verbrennung fossiler Energieträger wie Gas, Öl oder Brennstoffen freigesetzt wird, erhöht sich die Konzentration in der Atmosphäre ständig - und mit dieser der Treibhauseffekt.
Menschlicher Einfluss im Anthropozän
Aber was in der Debatte oft vergessen wird: Ohne die Existenz des natürlichen Treibhauseffekts durch jene Gase, zu denen unter anderem noch Methan, Lachgas oder Wasserdampf gehört, gebe es auf der Erde Minusgrade. Doch seit Beginn der Industrialisierung nahm der Anteil stetig zu und das sogenannte Anthropozän begann. So wird das Zeitalter benannt, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist.
Bereits im Jahr 1896 veröffentlichte der schwedische Chemiker Svante Arrhenius seine erste Arbeit über den Einfluss von Kohlendioxid auf das Klima, wobei es ihm um das Gegenteil der Erderhitzung ging: Seine Berechnungen ergaben, dass eine Halbierung des CO2-Anteils in der Atmosphäre die nächste Eiszeit einleiten würde. Die Erde würde ohne Treibhausgase in der Nacht extrem auskühlen, durch die Erdatmosphäre wird so aber ein gewisser Anteil der tagsüber "eingefangenen" Sonnenenergie zurückgehalten.
1958 konnte dann der US-Wissenschafter Charles Keeling nachweisen, dass es eine jährliche Zunahme des Treibhausgases CO2 in der Erdatmosphäre gibt. 1990 folgte dann der erste Expertenbericht des Weltklimarats IPCC, der eine vom Menschen verursachte Zunahme von Treibhausgasen, dem sogenannten anthropogenem Treibhauseffekt, in der Atmosphäre feststellte und eine Erderwärmung prophezeite.
Im Mittelpunkt des 2015 beschlossenen historischen UNO-Klimaschutz-Vertrags von Paris steht das Ziel, die durch Treibhausgase verursachte Erderhitzung auf klar unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Die Bemühungen sollten zudem dahin gehend verstärkt werden, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Experten und Klimaschützer sehen das Erreichen der Pariser Klimaziele aber aktuell selbst bei optimistischen Szenarien als nur schwer erreichbar.