Ernährungstherapie reduziert Sterblichkeit von Spitalpatienten
Eine Ernährungstherapie vermindert die Sterblichkeit von Spitalpatienten. Das ergab eine Studie der Medizinischen Universitätsklinik am Kantonsspital Aarau. Es sei bekannt, dass Patienten mit akuten Erkrankungen weniger essen, Gewicht abnehmen und oft schon vor der Spitaleinweisung mangelernährt waren, teilte das Kantonsspital Aarau (KSA) mit. Deswegen hätten sie schlechtere Langzeitprognosen.
Für die Beobachtungsstudie analysierten die Forschenden des KSA anhand von Daten des Schweizer Bundesamtes für Statistik (BFS) alle Spitalaufenthalte von internistischen Patienten zwischen 2013 und 2018, bei denen gemäß der Fallpauschalen-Kodierung eine Mangelernährung vorlag. Dabei wurden die Daten von schweizweit mehr als 100.000 hospitalisierten mangelernährten Patientinnen und Patienten untersucht.
Laut der Studie fand sich bei mangelernährten, unbehandelten Patienten eine Spitalsterblichkeit von 8,8 Prozent. Bei mangelernährten Patienten, die eine Ernährungsunterstützung erhielten, verstarben lediglich 7,2 Prozent. Das entspricht laut KSA einer relativen Risikoreduktion von knapp 20 Prozent.
Anschlusslösung notwendig
Zudem konnte gezeigt werden, dass weniger Patienten nach dem Spitalaustritt eine Anschlusslösung brauchten - etwa einen Aufenthalt in einem Pflege- oder Altersheim -, wenn sie zuvor eine Ernährungstherapie erhalten hatten. Bei den ernährungstherapierten Patienten wurden zudem weniger Wiedereintritte ins Spital nachgewiesen.
Als Ergänzung zu früheren klinischen Studien mit ähnlichen Resultaten werde die Untersuchung dazu beitragen, dass das Thema Mangelernährung künftig noch ernster genommen werden müsse und sowohl Spitalmitarbeitende als auch Patienten vermehrt für eine Ernährungstherapie sensibilisiert würden, hielt das KSA fest.