OÖ will 150 Mio. Euro aus EU-Forschungsprogramm Horizon Europe holen
Oberösterreich will mindestens 150 Mio. Euro aus dem neuen EU-Forschungsprogramm Horizon Europe, das 95,5 Mrd. Euro umfasst, holen. Aus dem Vorgängerprogramm Horizon 2020 wurden in 333 Projektbeteiligungen fast 121 Mio. Euro lukriert, sagte Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) in einer Pressekonferenz mit Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) in Linz. Ganz Österreich profitierte mit 1,6 Mrd. Euro.
Egerth sieht Österreich vor allem in den Programm-Teilbereichen "Digitalisierung, Industrie und Weltraum" (15,3 Mrd. Euro) und "Klima, Energie und Mobilität" (15,1 Mrd. Euro) gut gerüstet, beide Bereiche seien gegenüber Horizon 2020 monetär gestärkt worden. Achleitner betonte, dass Schwerpunkte aus der oö. Forschungs- und Wirtschaftsstrategie "upperVISION2030" auch in Horizon Europe zu finden seien. Er nannte digitale Technologien, industrielle Prozesse, Grüne Mobilität und Energie sowie Materialien mit dem Fokus auf Kreislaufwirtschaft, wie er in OÖ im Bereich Kunststoff gelegt wird.
Die Säule "Innovatives Europa" mit dem mit 10,1 Mrd. Euro ausgestatteten "Europäischen Innovationsrat" (EIC) bezeichnete Egerth als "Vehikel", die Transformation von Grundlagenwissen in den Markt mittels Spin-offs und Start-ups zu schaffen. Mit Jahresbeginn starteten die ersten Ausschreibungen.
Zusätzliche Mittel für Klima und Nachhaltigkeit
Da Europa bis 2050 ein klimaneutraler Kontinent werden solle, gebe es hier zusätzliche Mittel. Dafür gelte es, sich rechtzeitig gut zu positionieren. Auch die FFG führt ab März 2021 ein neues Kriterium zur Nachhaltigkeit in die Begutachtungsverfahren ein. Projekte, die dem entsprechen - etwa CO2-Reduktion verfolgen - sollen einen Bonus oder Boost erhalten. "Nach der Pilotphase werden wir mit Beginn 2022 das Kriterium flächendeckend ausrollen", erklärte Egerth.
Oberösterreichische Unternehmen werden von der Standortagentur Business Upper Austria unterstützt, mit Begleitung, Service und einer "Anbahnungsfinanzierung" in Höhe von bis zu 25.000 Euro. Erstmals werde es direkte Investitionen der EU in Firmen geben, in Form von "blended financing" mit öffentlichem Risikokapital in Höhe von maximal 15 Mio. Euro pro Firma bzw. Projekt, so Achleitner.
Service: Infos unter https://www.ffg.at/Europa/Horizon-Europe und https://www.land-oberoesterreich.gv.at/119127.htm