Vereinigung der Ordensschulen wächst weiter
Die vor 30 Jahren gegründete Vereinigung von Ordensschulen Österreichs (VOSÖ) ist in den vergangenen Jahren weiter gewachsen. Derzeit besuchen rund 13.300 Kinder eine der 70 Bildungseinrichtungen des größten privaten Schulerhalters Österreichs. Dieser führt Schulen, Kindergärten und Horte von Orden, die diese aufgrund personeller und finanzieller Engpässe nicht mehr selbst betreiben können bzw. wollen, unter einem gemeinsamen Dach weiter.
Die 1993 mit dem Kollegium Kalksburg in Wien gestartete Vereinigung unterhält an 20 Standorten 70 Schulen, Kindergärten und Horte von 14 Orden in acht Bundesländern (alle außer Kärnten). "Die Orden haben zu Beginn der 1990er-Jahre gespürt, dass es zu Änderungen kommen muss", schilderte VOSÖ-Inititatorin Cäcilia Kotzenmacher bei einer Pressekonferenz am Freitag die Gründungszeit. Die Eintritte in die Orden seien damals zurückgegangen. Deshalb sei es darum gegangen, die Bildungseinrichtungen loszulassen und dem neuen Konstrukt zu vertrauen.
"Der epochale Wandel in der Ordenslandschaft hat sich an den Schulen widergespiegelt", so Kuratoriumsmitglied Rudolf Luftensteiner. Früher hätten die Orden die Schulen selbst geführt, dann hätten sie sich Helfer geholt. "Heute sind an kaum einer Schule noch Ordensmenschen dabei."
Fest- und Feierkultur der Orden ist "zentrales Thema"
Gleichzeitig sollten aber jene Ordenschristen, von denen man die Schulen übernommen habe, den Alltag an diesen prägen. "Die Fest- und Feierkultur der Orden ist ein zentrales Thema und darf nicht vernachlässigt werden", meinte Luftensteiner - bei aller an den Standorten gelebter Multikulturalität und -religiosität. Das sei nicht immer einfach. Eine Generation nach der Übergabe der Einrichtungen an Laien seien viele Ordensleute noch vor Ort gewesen. "Heute können wir nicht mehr von ihnen lernen." Parallel dazu hätten die Ordensschulen früher viele Lehrerinnen aus dem Reservoir von Jungschar und Pfadfindern geschöpft. "Dieses Reservoir gibt es aber heute kaum mehr."
Ansonsten kämpft die Vereinigung mit ähnlichen Problemen wie andere Bildungseinrichtungen auch, darunter etwa finanzielle Engpässe. Auch die VOSÖ müsse sparen, so Vorstandsvorsitzende Maria Habersack. Allerdings versuche man, den Rotstift eher bei der Infrastruktur anzusetzen - etwa indem bestimmte Bauvorhaben oder Investitionen hintangestellt oder verschoben werden.
Im kommenden Schuljahr sind zwei neue Angebote geplant: Der Start einer International School am Sacre Coeur Riedenburg/Bregenz und einer Unterstufe am Oberstufenrealgymnasium Volders (Tirol).