Symbolische Hochzeit mit Indien an Montan-Uni Leoben
Ein für eine Universität recht ungewöhnlicher Akt steht kommende Woche in Leoben an: Mit einer symbolischen Hochzeit zwischen einer Österreicherin und einem Inder wird die Montanuniversität Leoben am Dienstag die Kooperation mit fünf indischen Partneruniversitäten festigen. Hintergrund ist das "Focus India"-Programm der TU Austria, das in den vergangenen Monaten Formen angenommen hat. In einer Testphase im angelaufenen Studienjahr werden 330 Studierende aus Indien erwartet.
Seit längerer Zeit ist die Leobener Uni auf der Suche nach neuen Studierenden. Umworben werden vielversprechende indische Studentinnen und Studenten. Im Wintersemester 2025/2026 haben insgesamt 20 junge Männer und Frauen aus dem fernen Osten in der Obersteiermark zu studieren begonnen. Sie kommen von den fünf Partneruniversitäten, deren Vertreter die gesamte kommende Woche in Österreich verbringen werden, um die Kooperation weiter zu intensivieren, sagte Clemens Weihs, der zusammen mit Susanne Feiel die internationalen Beziehungen der Montanuni verantwortet, vor der symbolischen Hochzeit im APA-Gespräch.
Indische Studierende für Leoben, Graz und Wien
Fünf Erhard-Busek-Stipendien an indische Studierende mit einem Gesamtvolumen von rund 150.000 Euro wurden für das Wintersemester vergeben, vier weitere seien für das Sommersemester 2026 geplant, so Weihs. Die Montanuni sei nun mit den ersten Studierenden quasi in der Testphase der Testphase. Ab dem Wintersemester 2026/2027 werden auch an der TU Graz rund 180 und an der TU Wien rund 50 indische Studenten erwartet. In Leoben sollen bereits im Sommersemester 2026 um die 100 Inderinnen und Inder studieren. Die drei Unis tragen zusammen als TU Austria-Netzwerk das "Focus India"-Programm, das ein Vorbild auch für Kooperationen mit anderen Ländern sein kann und soll, so Weihs.
Einen wesentlichen Beitrag soll die Zusammenarbeit mit VFS Global leisten, ein Unternehmen, das bei Visa-Anträgen helfen soll. Weihs erwartet sich von dieser Kooperation einen "starken Zuwachs" an indischen Studierenden. Er betonte aber auch, dass "Brücken" für das Anwerben wirklich qualifizierter Männer und Frauen gebaut werden sollen: "Es handelt sich um ausgewählte, künftige Fachkräfte für unseren Markt." Denn mit ein Ziel sei es, speziell für die Anforderungen der Industrie auszubilden.
Geheimnis um Hochzeit
Für die Montan-Uni stehen in den kommenden Monaten weitere große Termine an: Im Dezember wird sie auf dem IIT Bombay Techfest vertreten sein. Es handelt sich um das größte asiatische Festival für technische Forschung. Im Februar reisen die Leobener zur Plastindia, der internationalen Kunststofffachmesse in Indien.
Die Plätze für die Teilnahme an der symbolischen Hochzeit kommende Woche waren übrigens sehr begehrt. Seit Tagen müsse Weihs weiteren Anfragen Absagen erteilen. Besonders Vertreter aus der Industrie hätten großes Interesse an der Veranstaltung, meinte er. Gemunkelt wurde auch, dass es sich vielleicht nicht nur um einen symbolischen Akt handeln könnte, sondern dass das Paar sich vielleicht tatsächlich am Dienstag traut: "Das bleibt bis dahin noch ein Geheimnis", so Weihs schmunzelnd.
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