Senats-Vorschlag für neuen Uni-Wien-Rektor bis Ende nächster Woche
Der Dreiervorschlag des Senats, aus dem der Unirat die neue Rektorin oder den neuen Rektor der Universität Wien wählt, verzögert sich. Der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen hatte Einspruch gegen die Auswahl des Senats eingelegt. Nun soll die Schiedskommission der Uni sicherstellen, dass kein Verdacht auf Diskriminierung besteht. Die ursprünglich für heute angekündigte Entscheidung verzögert sich allerdings, sie soll laut Uni bis Ende nächster Woche vorliegen.
Die Schiedskommission habe vor Ostern Gespräche mit dem Arbeitskreis und dem Senat geführt, heißt es auf der Homepage der Hochschule. Die nächsten Schritte seien so gesetzt, dass bis Ende nächster Woche dem Universitätsrat eine Dreier-Liste übermittelt werden kann. "Alle fühlen sich verpflichtet, so rasch wie möglich eine*n Rektor*in zu bestellen." Der ursprüngliche Zeitplan soll dennoch halten, die Wahl durch den Uni-Rat ist weiter für Anfang Mai geplant. Gegen die Entscheidung der Schiedskommission könnten allerdings Senat und Arbeitskreis noch Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einbringen.
Auf dem Dreiervorschlag des Senats stehen der Psychologe und aktuelle Rektor der Uni Klagenfurt, Oliver Vitouch, die Bildungspsychologin und aktuelle Dekanin der Fakultät für Psychologie der Uni Wien, Barbara Schober, sowie Sebastian Schütze (Dekan der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Wien). Formal liegt der Dreiervorschlag allerdings erst nach Zustimmung des Arbeitskreises vor. Aus dem Dreiervorschlag des Senats wählt der Unirat schließlich den neuen Rektor oder die neue Rektorin.
Zuletzt fünf Kandidaten
Zuletzt waren noch fünf Kandidaten im Rennen um die Nachfolge Engls, der sein Amt mit September und damit ein Jahr früher als geplant zurücklegen wird: Neben Vitouch und Schober wurden vom Senat drei weitere hauseigene Kandidaten zum Hearing geladen: Dekan Schütze, Gerhard Ecker (Dekan der Fakultät für Lebenswissenschaften) und Veronika Somoza (stellvertretende Vorständin des Instituts für Physiologische Chemie an der Chemie-Fakultät). Auf den Dreiervorschlag des Senats wurden schließlich Vitouch, Schober und Schütze gesetzt, wie der APA von mehreren Seiten bestätigt wurde.
Ursprünglich hatten sich 17 Personen um das Amt beworben. Die von Unirat und Senat beschickte Findungskommission hatte neben Vitouch und Schober auch den deutschen Mediziner Matthias H. Tschöp, wissenschaftlicher Geschäftsführer am Helmholtz Zentrum München, auf ihren Dreiervorschlag gesetzt. Dieser hatte allerdings kurzfristig auf eine Teilnahme am Senatshearing verzichtet, die Nachnominierung ausschließlich hauseigener Kandidaten durch den Senat habe ihn dem Vernehmen nach am Interesse an einer Bewerbung aus dem Ausland zweifeln lassen. Auch ein weiterer externer Kandidat soll eine Einladung ausgeschlagen haben.