"Recruiter und Bewerber tauschen die Rollen"
Die zunehmende Konkurrenz am Arbeitsmarkt und der damit verbundene immer stärker werdende Kampf um die besten Köpfe machen es für Unternehmen unerlässlich, sich fortwährend Gedanken darüber zu machen, wie gut ausgebildete Arbeits- und Nachwuchskräfte an Bord geholt werden können. Der Begriff "War for Talent" lässt schon erahnen, dass Angebot und Nachfrage in Bezug auf Fachkräfte weit auseinanderklaffen und demzufolge ein regelrechter Krieg um die besten Talente am Markt ausgebrochen ist.
Als sich ETM professional control GmbH, ein Softwareunternehmen, das seit über 30 Jahren Automatisierungs-Software entwickelt und vertreibt, Mitte 2018 entschlossen hat, sich dem Kampf um die besten Entwickler, Architekten, Produktmanager, Implementierer und Tester am Markt zu stellen, war schnell klar, dass es jetzt um die richtige Wahl der Waffen ging. Die Erfahrungen der Personalabteilung des Unternehmens haben gezeigt, dass heutzutage herkömmliche Mittel wie ansprechende Stellenausschreibungen und eine gute Webseite alleine nicht mehr ausreichen, um in einer endlichen Zeit jene Mitarbeiter zu rekrutieren, die für eine gesunde und zukunftsträchtige Situation des Unternehmens notwendig sind.
So wurde in Zusammenarbeit mit der hauseigenen Marketingabteilung und mit der Unterstützung der in Mödling ansässigen Werbeagentur Lighthouse eine Recruiting-Kampagne unter dem Slogan "Develop your Life, Work with ETM" gestartet, die einem gemeinsamen Feldzug glich und deren Ziel es war, die Attraktivität von ETM als offenes, familienfreundliches Unternehmen in den Vordergrund zu rücken. Dabei wurde speziell die gute Vereinbarkeit von Arbeit, Freizeit und Hobbies hervorgehoben. Um die Hauptzielgruppe, die Pendler, die täglich vom Südburgenland und dem südlichen Teil Niederösterreichs mit den lokalen öffentlichen Verkehrsmitteln an Eisenstadt vorbei Richtung Wien unterwegs sind, bestmöglich ansprechen zu können, wurden die verschiedensten Kommunikationskanäle genutzt. Dazu zählten beispielsweise eigens konzipierte Sujets, die in Bus und Bahn sowie in den jeweiligen Haltestellen ausgehängt wurden. Diese bildeten für potenzielle Bewerber die Schnittstelle zu einer komplett neu gestalteten Landingpage https://jobs.etm.at.
Doch was macht so eine Landingpage aus?
Wie auch bei jenen Schlachten, die dazumal zur Eroberung neuer Landstriche geführt wurden, sind auch bei der Schlacht um Talente eine klare Strategie und ausgeprägte Zielstrebigkeit das Um und Auf. Heutzutage verläuft das Kriegsgeschehen jedoch komplett anders. Es sind die Unternehmen, die sich bei potenziellen Kandidaten bewerben, und nicht mehr umgekehrt. Das wurde in diesem Fall durch den Dreh eines Image-Videos, einzusehen über die oben angeführte Webseite, erreicht, um zu zeigen, welche Möglichkeiten eine Anstellung bei ETM mit sich bringt und wie sich das Miteinander im operativen Alltag tatsächlich gestaltet.
Ist ein Kandidat dann einmal auf den Geschmack gekommen, ist es wichtig, Hürden einer Kontaktaufnahme möglichst schon im Vorfeld auszuräumen und den Beitritt zum Unternehmen so einfach wie möglich zu halten.
Doch wie kann man das erreichen?
Zum einen konnte die Zahl der Bewerbungen dadurch gesteigert werden, dass wir die künftigen Mitarbeiter in der Sprache angesprochen haben, die für sie unmissverständlich ist, und damit ein Gefühl der Behaglichkeit vermittelt. Bei Technikern im Softwareentwicklungsbereich sind das unterschiedliche Programmiersprachen, die genutzt wurden, um die Attraktivität von offenen Stellen im Unternehmen zu beschreiben. Um etwaige Rückfragen rasch und auf kurzem Weg beantworten zu können, wurden für Spezialisten von Entwicklungsprozessen und Datenbanken eigene Chatmöglichkeiten geschaffen, aber ebenso alt bewährte Kommunikationsmittel wie E-Mail und Telefonie kamen zum Einsatz. Von aufwändigen Bewerbungsunterlagen wurde dabei gänzlich Abstand genommen, denn es galt ja, mit diesen Kandidaten möglichst rasch ins Gespräch zu kommen und damit die Chance zu nutzen, im direkten Kampf, sozusagen von Angesicht zu Angesicht, im Rahmen eines Einstellungsgesprächs um die Gunst des Legionärs zu ringen.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Tatsache, dass das Schlachtfeld heutzutage international angelegt ist. Das wiederum erfordert, dass Kandidaten aus dem Ausland ohne viel Aufwand zu einer vorübergehenden Bleibe kommen, bevor sie möglicherweise ihre Familien zu sich nachholen. Dieser Anforderung konnte dadurch nachgekommen werden, dass in solchen Fällen für die ersten sechs Monate einer Anstellung ein Zimmer im nahegelegenen FH-Campus gratis zur Verfügung gestellt wurde. Auch bei der Organisation einer Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung wurde aktiv unterstützt.
War ein Recruiting und damit das Gefecht um ein weiteres Mitglied in der ETM-Legion erfolgreich, so wurde dieser Neuzugang gebührend willkommen geheißen und dafür Sorge getragen, dass man sich im neuen Umfeld wohlfühlt und der schlagkräftigen Truppe die Treue hält. Das konnte mit einem "Welcome-Package" erreicht werden, bei dem nach den ersten drei Monaten beim Übergang vom befristeten ins unbefristete Dienstverhältnis eine Einstiegsprämie von mehreren tausend Euro und weitere mehrere tausend Euro nach Beendigung des ersten Dienstjahres ausbezahlt wurden.
Durch diese und viele weitere Initiativen hat sich letztlich gezeigt, dass sich mit etwas Geschick, professionellen Verbündeten und einem ausgeprägten Kampfgeist auch die eine oder andere Schlacht um die besten Talente am Arbeitsmarkt schlagen lässt. Dass die sogenannte Work-Life-Balance, also das ausgewogene Zusammenspiel von Arbeit und Freizeit, einen immer höheren Stellenwert erlangt und dabei Zeit vor Entlohnung steht, ist ein weiteres Merkmal, das sich beim Ringen um die Besten immer wieder erkennen lässt.