Ars Electronica Festival zählte 30.000 Besuche trotz Pandemie
Das Ars Electronica Festival "A New Digital Deal" in Linz hat heuer dual stattgefunden und zählte am Campus der Johannes Kepler Universität (JKU) mehr als 30.000 Besuche. Reise- und Quarantänebestimmungen erschwerten es internationalen Künstlerinnen und Künstlern zu kommen - 668 wagten dennoch den Weg nach Linz, fast 100 mehr schickten ihre Kunstwerke allein, berichtete die Ars Electronica.
Mit Voranmeldung und 3G-Kontrolle sowie Maskenpflicht in den Innenräumen war man auf dem JKU-Gelände coronatechnisch up-to-date. Das gute Wetter spielte dem Festival in die Hände und der weitläufige Campus hätte auch noch mehr Menschen genug Raum gewährt. Mit 668 waren immerhin knapp halb so viele Präsentatoren wie 2019 angereist, 206 Medienvertreter aus 21 Ländern kamen dazu. "Ich glaube, es hat allen sehr große Freude bereitet, einander wiederzusehen, sich auszutauschen und gemeinsam nach vorn zu blicken", resümierte Gerfried Stocker, der künstlerische Geschäftsführer der Ars Electronica. Auch Rektor Meinhard Lukas hob die einmalige Atmosphäre auf dem Campus hervor. Wer durch Kepler's Garden geschlendert sei, "ist ohne Zweifel sehr inspiriert nach Hause gegangen". Diese Woche bleiben noch die 80 angereisten Studierenden der Festival University, die am Freitag erste Ergebnisse präsentieren.
Die Innenstadt-Locations des Festivals wie CyberArts-Ausstellung und Kunstuni-Präsentation besuchten 11.000 Leute. Dazu kamen im August 14.208 Besucher im Ars Electronica Center - "so viel wie in keinem anderen August seit dem Kulturhauptstadtjahr", sagte Stocker.
Monetarisierung hat Community-Effekt verstärkt
Für die Online-Inspiration sorgten 186 Partnerinnen und Partner aus 47 Ländern - 466 Programmpunkte wurden auf der Eventplattform Swapcard gebündelt. 3.948 Beiträge wurden in diversen Chats gepostet und 3.068 Kontakte ausgetauscht, dazu kamen mehr als 100 geschlossene Meetings. "Eine erste Bewertung dieses Online-Auftritts ergibt zweierlei; die Monetarisierung hat die Reichweite vermindert und den Community-Effekt verstärkt", so Gerfried Stocker. Denn das Neun-Euro-Online-Ticket habe eine Community gekauft, der es auf spezifische Inhalte und die Vernetzung ankam. In den kostenfreien Streams gab es zwar 25.000 Zugriffe, aber kaum Interaktion.
Die Einladung von ausländischen Künstlern war im zweiten Pandemiejahr zwar möglich, aber nicht einfach gewesen. "Überall gelten andere, teils sehr strenge Bestimmungen, die sich zudem ständig ändern", es gab etliche Teilnehmer am Festival, "die nach ihrer Heimreise nun bis zu drei Wochen in Quarantäne müssen, bevor sie ihre Familien und Freunde wieder treffen dürfen", erklärte Stocker.