Forscher sehen Europa als Vorbild für eine globale Waldpolitik
Bei der Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft sollen holzbasierte Produkte eine zentrale Rolle spielen. Ihre Vorteile im Klimaschutz und bei der Ressourceneffizienz scheitern jedoch bei der breiten globalen Umsetzung, meinen Wissenschafter der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien und der São Paulo State University (Brasilien). Sie fordern daher eine globale Initiative nach europäischem Vorbild.
Plattformen wie WoodPoP (European Wood Policy Platform) und New European Bauhaus würden bereits erfolgreiche Ansätze aufzeigen. Es fehle aber ein globaler Zusammenschluss, schreiben die Wissenschafter in einer Mitteilung. Im Fachjournal Nature Reviews Materials skizzieren sie ein politisches Rahmenwerk, das regionale Holzressourcen mit globalen Wertschöpfungsketten verbinden soll. Als Hemmschuh würden sich derzeit Ressourcendebatten und ein begrenztes Vertrauen der Öffentlichkeit erweisen. Auch bei der Akzeptanz im Baugewerbe gebe es Aufholbedarf.
Fokussierte Gesetzgebung, internationale Bildungsprogramme und Kampagnen zur Holzförderung sind laut den Experten Schlüsselthemen. Neben verantwortungsvollem Rohstoffabbau müsse die langfristige Kohlenstoffspeicherung in Materialien im Fokus stehen. Diese politischen Verpflichtungen sind laut den Wissenschaftern essenziell, um das Potenzial dieser Materialien auszuschöpfen und den Klimaschutz zu unterstützen.