Symposium über österreichischen Physiker Bruno Touschek in Rom
Ein dreitägiges Symposium über den österreichischen Physiker Bruno Touschek anlässlich seines 100. Geburtstags ist in Rom vom 2. bis zum 4. Dezember geplant. Touschek war ein in Italien mehrfach preisgekrönter Teilchenphysiker, auf dessen Idee die Entwicklung des Teilchenbeschleunigers der Europäischen Organisation für Kernforschung bei Genf (CERN) zurückgeht. Dabei handelt es sich um ein gewaltiges Experimentiergerät mit einer Länge von 27 Kilometern.
Touschek ist vor allem für seine Arbeiten in der Beschleunigerphysik bekannt. Das Symposium findet an den Orten statt, an denen er in Rom tiefe Spuren hinterlassen hat, angefangen bei der römischen Universität "La Sapienza" und den Labors des Nationalen Instituts für Atomphysik in Frascati. Am 4. Dezember geht das Symposium in der wissenschaftlichen Akademie "Accademia dei Lincei" weiter, zu dessen Mitgliedern Touschek zählte.
Das Symposium will Touscheks Beitrag zur Entwicklung sowohl von Teilchenbeschleunigern, als auch der theoretischen Physik, der universitären Lehre und der wissenschaftlichen Öffentlichkeitsarbeit hervorheben. Zu den Rednern zählen die Nobelpreisträger für Physik Carlo Rubbia und Giorgio Parisi, der im vergangenen Oktober die Auszeichnung erhalten hat. Auch Touscheks Sohn Francis wird anwesend sein.
Das Leben des aus jüdischer Familie stammenden Touschek in der NS-Zeit in Österreich und Deutschland bis zu seinen wissenschaftlichen Erfolgen in Italien ist sehr spannend, aber in Österreich wenig bekannt. Touschek wurde 1921 in Wien geboren und kam 1952 nach Rom. Er brachte seine außergewöhnliche Lernerfahrung in theoretischer und Beschleunigerphysik mit. In Frascati baute er den ersten Elektron-Positron-Speicherring, dessen erfolgreicher Betrieb die Planung von Teilchenbeschleunigern auf der ganzen Welt inspirierte. Die ganze Zeit über hat Touschek auch die Entstehung der modernen theoretischen Physik inspiriert. 1978 starb er nach längerer Krankheit in Innsbruck.