Österreichisch-israelisches Abkommen zu Archiv-Austausch in Kraft
Mit einem Abkommen zur gegenseitigen Nutzung historischer Dokumente wollen Österreich und Israel die Erforschung der Shoa erleichtern. Konkret geht es um Reproduktionen von Archivalien der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem, des Österreichischen Staatsarchivs und der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Man erhoffe sich "noch engere Zusammenarbeit und auch weiteren wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn", teilte Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) am Montag mit.
Das vor zwei Jahren unterzeichnete Abkommen trat mit 1. Mai in Kraft. Es ermöglicht, elektronische Kopien der Archivdokumente zu erstellen und zu veröffentlichen. Laut dem Bundeskanzleramt sind in der Vereinbarung auch Fragen des Schutzes der Privatsphäre, von Materialien von öffentlichem Interesse sowie der sich aus der Zusammenarbeit ergebenden Kosten geregelt.
Edtstadler betonte, dass das Gedenken und die Aufarbeitung der Gräueltaten des NS-Regimes "eine historische Verantwortung unserer Republik" seien. Der israelische Botschafter in Wien, Mordechai Rodgold, wertete das Abkommen in der Aussendung als weiteres Zeichen für die ausgezeichneten Beziehungen beider Staaten. "Israel weiß zu schätzen, wie Österreich sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzt und gelernt hat, die Verantwortung, die sich daraus ergibt, zu übernehmen", so Rodgold. "Nur wenn wir die Vergangenheit kennen, sie erforschen, und ihr gedenken, können wir gemeinsam eine bessere Zukunft aufbauen."