ÖAW-Präsident Zeilinger: Antisemitismus darf in Österreich keinen Platz haben
Bei einer Kundgebung gegen Hausräumungen in Ostjerusalem kam es am Mittwochabend auf der Mariahilfer Straße in Wien zu antisemitischen Sprechchören. Zu sehen waren auch Transparente mit Parolen, die den Holocaust verharmlosten.
Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) verurteilt jede Form von Antisemitismus und betrachtet die steigende Zahl antisemitischer Vorfälle im Land mit großer Sorge.
Erst vor Kurzem hatte die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) berichtet, dass es 2020 zu insgesamt 585 antisemitischen Vorfällen in Österreich gekommen ist. Das sind um 6,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Zugleich ist es der höchste Stand seit Beginn der Dokumentation im Jahr 2008.
"Jeder Mensch hat das Recht zu demonstrieren. Aber Antisemitismus darf in Österreich keinen Platz haben", sagt Anton Zeilinger, Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. "Die dunkelsten Kapitel unserer Geschichte haben gezeigt, in welche furchtbaren Abgründe die Herabwürdigung, Ausgrenzung und der Hass gegen unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger führen können. Das darf sich nicht wiederholen", so Zeilinger weiter.
Zugleich betont der ÖAW-Präsident, dass der heutige Antisemitismus intensiver wissenschaftlich erforscht werden müsse, um diesem fundiert begegnen zu können. Die ÖAW wird daher noch 2021 ein Zentrum für Antisemitismusforschung gründen, das sich der interdisziplinären Grundlagenforschung insbesondere zu den Ursachen und Erscheinungsformen von Antisemitismus in Österreich und im Europa der Gegenwart widmen soll.
Rückfragehinweis: Österreichische Akademie der Wissenschaften Dipl.-Soz. Sven Hartwig Leitung Öffentlichkeit & Kommunikation +43 1 51581-1331 sven.hartwig@oeaw.ac.at www.oeaw.ac.at
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