Hungersnöte in Klima-Krisenherden verdoppelt
In den zehn am meisten von extremen Wetterereignissen betroffenen Klima-Krisenherden kämpfen mehr als doppelt so viele Menschen mit akutem Hunger als noch vor sechs Jahren, wie eine Studie der Hilfsorganisation Oxfam aufzeigt. Zugleich würde der Profit, den die fossilen Energiekonzerne innerhalb von weniger als 18 Tagen einnehmen, den gesamten von der UN veranschlagten weltweiten Bedarf an humanitärer Hilfe in diesem Jahr decken.
"Klimawandel ist nicht länger nur eine tickende Zeitbombe, sondern eine, die gerade vor unseren Augen explodiert. Die Klimakrise bringt mehr und mehr extreme Wetterverhältnisse wie Dürren, Wirbelstürme und Flut mit sich – diese haben sich in den letzten 50 Jahren verfünffacht, treten immer öfter auf und fordern immer mehr Todesopfer", sagte Gabriela Bucher, Generaldirektorin von Oxfam International.
48 Millionen Menschen leiden unter akutem Hunger
Die Studie Hunger "In a heating World" identifiziert die zehn Klima-Krisenherde – Somalia, Haiti, Djibouti, Kenia, Niger, Afghanistan, Guatemala, Madagaskar, Burkina Faso und Zimbabwe. Diese Länder wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten am häufigsten von extremen Wetterereignissen heimgesucht. Heute leiden in diesen Ländern demnach 48 Millionen Menschen unter akutem Hunger – ein Anstieg um 21 Millionen seit 2016 – und 18 Millionen von ihnen sind sogar gefährdet, an Hunger zu sterben.
"Millionen von Menschen, die bereits unter anhaltenden Konflikten, grassierender Ungleichheit und Wirtschaftskrisen leiden, verlieren nun durch Unwetterkatastrophen, Klima-Extreme und die schleichenden Veränderungen ihre Lebensgrundlagen. Die Zunahme solcher Ereignisse ist so extrem, dass Menschen mit niedrigem Einkommen die Folgen immer weniger abfangen können und schließlich hungern müssen", so Bucher.