Neues Netzwerk soll Austro-Forschern Draht in die Heimat bieten
Ein neues Programm des Bildungsministeriums soll einerseits österreichischen Forschern im Ausland den Kontakt in die Heimat erleichtern und andererseits ausländische Wissenschafter über den Standort Österreich informieren. Die Onlineplattform des Netzwerks "Austrian Scientists and Researchers Abroad" (ASRA) soll Anfang 2024 stehen. Bis zum Jahr 2027 nimmt sein Ressort jährlich rund eine Million Euro dafür in die Hand, erklärte Minister Martin Polaschek (ÖVP) der APA.
Das Programm soll in ein "Maßnahmenpaket" münden, "das lokale und regionale Vernetzungsinitiativen auf der ganzen Welt unterstützt" und ein "deutlich intensiveres Netzwerk" knüpft, so Polaschek im Vorfeld des heute, Samstag, stattfindenden Austrian Research and Innovation Talks (ARIT) in Chicago. Dienen soll das auch dazu, dass das heimische Forschungs-, Technologie- und Innovationssystem (FTI-System) im Ausland stärker wahrgenommen wird und die internationalen Aktivitäten von Austro-Forschungseinrichtungen "vermehrt werden".
Eine derartige Plattform habe es bisher nicht gegeben. Sie soll zusätzlich zu den bestehenden Office of Science and Technology Austria (OSTA) in Washington und Peking aufgebaut werden. Im Zuge dessen ziehe sich sein Ministerium aus der OSTA-Finanzierung zurück, deren Budget dann vom Außenministerium getragen werde, "das ist zwischen den Ressorts abgesprochen", wie Polaschek erklärte.
Viele Wissenschafter wünschen Kontakt
In den Aufbau von ASRA einbinden werde man neben den Außenstellen des Außenministerium u.a. die Strukturen des Österreichischen Austauschdienstes (OeAD) oder der Wirtschaftskammer (WKO). So wolle man beispielsweise über die österreichischen Kulturforen die Wissenschaft mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Zusätzlich strebe man auch ähnliche Veranstaltungen wie ARIT in anderen Weltgegenden an. Die Austrian Research and Innovation Talks fungieren als alljährliches Vernetzungstreffen des Verein ASciNA (Austrian Scientists and Scholars in North America).
Laut Polaschek würden sich viele Wissenschafter durchaus wünschen, dass vonseiten Österreichs "Kontakt mit ihnen gehalten wird". Das sei wichtig, "weil es uns gelingen muss, zum einen die besten Köpfe mit den Erfahrungen aus dem Ausland wieder zurück nach Österreich zu holen, aber auch die Erfahrungen der im Ausland tätigen Forscher besser für uns zu nutzen".
Ein Thema im neuen Netzwerk werde auch die "Wissenschaftsfeindlichkeit" sein, über die man beim ARIT und kommende Woche bei einer einschlägigen Veranstaltung in Wien diskutiert. Im Zuge dessen wolle man auch "Wissenschaftsbotschafter aus dem Ausland gewinnen", so der Minister.
Service: Informationen zum ARIT: www.ostaustria.org/arit2022; Vernetzungskonferenz in Wien: www.bmbwf.gv.at/Ministerium/Veranstaltungen/TruSD22.html)