Lockdown No. 2: Aufrechter Uni-Betrieb mit Fernlehre
Anders als im März waren Österreichs Universitäten auf den zweiten "Lockdown" in diesem Jahr gut vorbereitet. Von der COVID-19-Schutzmaßnahmenverordnung, datiert mit 3. November, und der seit 17.11. geltenden COVID-19-Notmaßnahmenverordnung des Gesundheitsministeriums wurde der Handlungsspielraum der Universitäten, anders als ursprünglich befürchtet, nicht eingeschränkt.
Im Rahmen ihrer Autonomie haben die Universitäten auf Basis ihrer Sicherheitskonzepte einen weitgehenden Umstieg von Präsenz- auf Fernlehre umgesetzt und berücksichtigen damit auch die Empfehlung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF): "Ausdünnung der Sozialkontakte an den Hochschulen, aber nicht Einstellung des Betriebs."
Dazu hatte Bundesminister Heinz Faßmann den Rektoraten Anfang November mitgeteilt: "Aufgrund des professionellen Umgangs der Hochschulen im Frühjahr und in den letzten Monaten haben die rechtlich Verantwortlichen die Universitäten . . . auch diesmal vom Anwendungsbereich der oben genannten Verordnung ausgenommen." Allerdings, so der Wortlaut des Schreibens, habe "die Regierungsspitze zurecht den politischen Anspruch erhoben, dass die Universitäten und Hochschulen in Distance Learning umschalten sollen". Als Grund für den Schritt nannte das BMBWF die stark gestiegenen Infektionszahlen in den Altersgruppen der 20- bis 30-Jährigen - also dem Großteil der Studierendenschaft. Neben dem weitgehenden Umstieg auf Distanzlehre und - nach Möglichkeit - auf digitalen Prüfungsbetrieb, werden seither auch der allgemeine Universitäts- und Forschungsbetrieb fortgesetzt, für die Entlehnung bleiben auch die Bibliotheken geöffnet.
Für uniko-Präsidentin Sabine Seidler erscheinen die getroffenen Maßnahmen angesichts der Verschärfungen in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens annehmbar und praktikabel: "Die Universitäten haben nicht nur den Sommer genutzt, um den Studierenden so viel wie möglich Angebote zu unterbreiten, um im ersten Lockdown ausgefallene bzw. verschobene Lehrveranstaltungen und Prüfungen nachzuholen. Sie haben sich auch auf den Herbst inhaltlich und organisatorisch gut vorbereitet." Dazu gehörten nicht nur Sicherheitskonzepte für verschiedene Szenarien bis hin zum erneuten Lockdown, sondern auch der Ausbau der Infrastruktur, Konsolidierung des Softwareangebotes und Weiterbildungsangebote zu digitalem Lehren und Prüfen. "Dies alles, um den Studierenden angemessene Rahmenbedingungen bieten zu können", ergänzt Seidler.
Quelle: uniko-Newsletter