Gemeinschaftsaufgabe „Zukunftsfitte Bildung“
"Wie bringt man Bildungsinnovationen "made in Austria" in die Breite, sodass Innovationen von heute, die Normalität von morgen werden?" ist aktuell die brennende Frage, die ISB, Co-Stiftungen und Partner beschäftigt. Mit Maßnahmen wie dem Förder-Call LEVELup, über den 320.000 Euro für Projekte mit Skalierungsfokus gewidmet werden, wird man sich in nächster Zeit verstärkt dieser Fragestellung widmen.
Bildung ist der Schlüssel für eine Gesellschaft, die mit den Krisen unserer Zeit nicht nur lebt, sondern sie löst. Der Ruf nach Innovation ist daher in der jetzigen recht turbulenten Zeit gerade im schulischen Bildungsbereich permanent hörbar, gilt dieser für Manche doch als eher innovationsträge und verstaubt. Oftmals trügt jedoch der Schein. Was bei dieser Debatte viel zu wenig im Fokus steht, ist die Tatsache, dass unser Land über eine dynamische Szene an Bildungsgestalter:innen mit einer Vielzahl an innovativen Projekten verfügt, die schon heute für eine zukunftsfitte Bildung sorgen.
Aber wie gelingt es, diese erfolgreichen Projekte zu skalieren, also ihre Ansätze zu verbreiten und im regulären Bildungssystem so zu verankern, dass sie möglichst vielen Schüler:innen zu Gute kommen?
Die Innovationsstiftung für Bildung (ISB) setzt hierbei gezielt auf Kooperation zwischen staatlichen und zivilgesellschaftlichen Partnern wie der Sinnbildungsstiftung (SBS), eine Co-Stiftung der ISB. Mit gebündelten Kräften und gemeinsamen Aktivitäten möchte man einen breiten Roll-out von Bildungsinnovationen unterstützen, um langfristig ein nachhaltiges Update des Bildungssystems zu gewährleisten. Dabei eröffnet die ISB konkrete Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und privaten Bereich hinsichtlich Expertise, Vernetzung und Finanzierung. Denn Skalierung ohne Beteilung der staatlich zuständigen Institutionen ist im Bildungsbereich nicht möglich, jedoch sind innovationsbegünstigende Faktoren oftmals verstärkt im privaten bzw. im zivilgesellschaftlichen Sektor zu finden.
Eine neue Aktivität zur Verbesserung der Skalierungsbedingungen für Bildungsinnovationen ist der Förder-Call LEVELup. Dieser startet im Herbst 2022, ist seitens ISB mit 320.000 Euro dotiert und mit der Möglichkeit versehen, durch steuerlich begünstigte private Spenden aufgestockt zu werden. Abgestimmt ist dieser auch auf das geplante Stakeholder-Forum WEITER WIRKEN der SBS, das als Diskussionsplattform für beteiligte Stakeholder-Gruppen Impulse zum Thema Skalierung geben wird.
Auch wenn es unserer kulturellen und sozialen Prägung entspricht, das anders zu sehen, Tatsache ist: Der österreichische Bildungssektor ist innovativ und es fehlt keineswegs an Kompetenz und Kreativität bei der Entwicklung von wegweisenden innovativen Ansätzen und Projekten, die konkrete Problemstellungen der Bildungswelt adressieren bzw. für diese Abhilfe schaffen. Allein der Staatspreis Innovative Schulen, eingerichtet zur Förderung der Schulentwicklung und Prämierung innovativer Zukunftskonzepte an Österreichs Schulen zeigt die Vielfalt von Innovationen, die im Bildungsbetrieb eigeninitiativ direkt an Schulen entwickelt und erfolgreich umgesetzt worden sind. Auch über Förder-Calls der SBS konnten zahlreiche innovative Ansätze im Bildungsbereich sowie die Innovator:innen hinter den Projekten identifiziert werden.
Diese Innovationen nun weiterzuentwickeln sowie verstärkt in die Breite zu bringen und langfristig auch über gesetzliche Rahmenbedingungen im regulären Schulbetrieb zu verankern, ist nun der nächste Schritt Richtung zukunftsfitter Bildung, der ansteht. Hier kommt der Innovationsstiftung eine maßgebliche Rolle bei der Gestaltung zu.
"Wir engagieren uns gemeinsam mit privaten Partnern wie der Sinnbildungsstiftung und auch mit staatlichen Partnern wie dem BMBWF für die Skalierung von erprobten Bildungsinnovationen, wobei wir hier auf ein Maßnahmenpaket mit drei Schwerpunkten setzen: Infrastruktur zur Weiterentwicklung, Bewusstseinsbildung und Austausch bei beteiligten Stakeholdergruppen sowie finanzielle Anreizsetzung für Skalierungsaktivitäten", erklärt Jakob Calice, Vorstand der Innovationsstiftung für Bildung.
Infrastruktur zur Weiterentwicklung: Die Schaffung von Innovationslaboren als Experimentierräume mit wissenschaftlicher Begleitung – seit Herbst 2021 am Start
Mit Innovationslaboren für Bildung finanziert die ISB den Aufbau und Betrieb von Räumen zum Erproben und Entwickeln von innovativen Lehr- und Lernmethoden, neuartiger Didaktik sowie EdTech-Lösungen. Durch Einbindung von Lehrkräften und Schüler:innen werden Bildungsinnovationen nutzer:innenzentriert entwickelt und getestet, die Vorhaben werden außerdem wissenschaftlich begleitet. Sie bilden damit Hubs bzw. Knotenpunkte, wo unterschiedliche Akteur:innen gemeinsam an innovativen Ansätzen arbeiten und stellen so eine Art Werkstatt für Bildungsinnovationen dar. Durch den offenen Zugang zu ihren Angeboten schaffen die Innovationslabore ein Umfeld für Vernetzung, Forschung, Wissenstransfer und Innovation im Bildungsbereich und unterstützen dadurch die Skalierung von Bildungsinnovationen. Aktuell sind fünf Labore im Aufbau und werden von der Innovationsstiftung mit insgesamt über 2 Mio. Euro gefördert.
Bewusstseinsbildung und Austausch bei beteiligten Stakeholdergruppen: Aufbau und Betreuung von Communities für Bildungsinnovator:innen
Ein Schlüsselfaktor für die Skalierung ist ein lebendiges Netzwerk, das neben den Innovator:innen auch "Early Adopters" aus dem schulischen Bereich einschließt und den Dialog zwischen diesen Gruppen ermöglicht.
Die Innovationsstiftung für Bildung bietet daher unter anderem mit ihrem Innovationsnetzwerk eine Plattform, über die sich Lehrkräfte, Direktor:innen und Elementarpädagog:innen aus ganz Österreich gemeinsam mit an Innovation interessierten Personen verbinden können, um zukunftsweisende Ansätze in ihren eigenen Kontext übertragen und anwenden zu können. Über die Wirkstatt, ein Accelaratorprogramm der Sinnbildungsstiftung in Kooperation mit Ashoka, hat sich über die letzten Jahre eine bunte und sehr aktive Community an Bildungsgestalter:innen etabliert. Diese Gruppen im Sinne von lernenden Communities in den Austausch und ins gemeinsame Lernen und Tun zu bringen, steht dabei im Fokus.
Aktuell ist für Herbst 2022 mit dem Stakeholder-Forum WEITER WIRKEN ein Event für die Bildungs-Community zum Thema Skalierung angesetzt. Die Sinnbildungsstiftung und die Innovationsstiftung für Bildung laden dabei Vertreter:innen der Bildungs-Community ein, gemeinsam Wege zu entwickeln, um erprobte Bildungsinnovationen zu verbreiten und langfristig im regulären Bildungssystem zu verankern. Das Programm ist vom Austausch und Lernen von nationalen und internationalen Best Practices sowie von der Schaffung von konkreten Kooperationsmöglichkeiten für Skalierungsaktivitäten gekennzeichnet.
"Der öffentliche Sektor hat die Verantwortung, langfristig und sicher mit den ihr zur Verfügung gestellten Ressourcen umzugehen. Der private Sektor hingegen hat die Möglichkeit, mehr Risiko einzugehen und gute Ideen so weit zu bringen, dass sie übernommen werden können. So sehen wir private und öffentliche Hand nicht im Gegensatz oder Konkurrenz zueinander, sondern in Kooperation zum Wohle der Gesellschaft. Beim Stakeholder-Event WEITER WIRKEN möchten wir daher gezielt die beiden Welten in Austausch bringen", erklärt Fabian Scholda, Generalsekretär der Sinnbildungsstiftung.
Finanzielle Anreizsetzung für Skalierungsaktivitäten: Private Co-Finanzierung über neuen Förder-Call der Innovationsstiftung, zusätzlich zum bewährten Public-Private-Partnerschaftsmodell der Co-Stiftung
Neben Infrastruktur zur Weiterentwicklung und der passenden Community braucht es auch Finanzierung. "Hier ist neben der öffentlichen Hand begrüßenswerter Weise auch immer mehr privates Engagement zum Thema Bildung erkennbar. Das möchten wir als Innovationsstiftung nicht nur positiv wahrnehmen, sondern auch über unsere eigenen Möglichkeiten unterstützen und in Kooperation auf Augenhöhe beitragen, dass dieses noch mehr Wirkung entfalten kann", stellt Jakob Calice fest.
Das Modell der Co-Stiftung bietet hierbei eine Möglichkeit sich von privater Seite längerfristig und thematisch fokussiert in Kooperation mit öffentlichen und weiteren privaten Partnern zu engagieren. Neben der SBS mit ihren 14 Gründungspartnern sind bis heute drei weitere Co-Stiftungen mit der Beteiligung von insgesamt 18 Gründungspartnern aktiv. Davon legt die Motion4kids Stiftung einen Fokus auf Bewegungsförderung über digitale Tools. Die Stiftung für Wirtschaftsbildung hat als Ziel, eine breite und alltagsbezogene wirtschaftliche Grundbildung in der Allgemeinbildung zu verankern, während die MINTality-Stiftung die Zielsetzung hat, mehr Mädchen und Frauen für den MINT-Bereich, besonders auch mit Bezug zu Nachhaltigkeitsthemen, zu begeistern.
Nicht alle Financiers und Spender:innen möchten sich jedoch gleich langfristig über die Gründung einer Stiftung an ein Thema binden. Daher wird nun mit Herbst 2022 erstmals eine Möglichkeit geschaffen, sich über den Call LEVELup auch temporär an der Skalierung von innovativen Bildungsprojekten direkt zu beteiligen und Einblicke in aktuelle Projekte aus der Bildungsinnovations-Community zu erhalten. Die ISB selbst stellt hierbei für die ausgewählten Projekte 320.000 Euro für Skalierungsaktivitäten zur Verfügung und begleitet geförderte Innovationen während des Förderzeitraums. Über private Spenden an die ISB kann dieser Fördertopf aufgestockt werden und Spenden sind hierbei steuerlich begünstigt. Die Möglichkeit zu Spenden sowie auch die Möglichkeit, sich mit einem Skalierungsvorhaben zu bewerben, startet mit September 2022.
Über die Innovationstiftung für Bildung – Kurzprofil
Die Innovationsstiftung für Bildung wurde mit 1.1.2017 durch ein Bundesgesetz, das Innovationsstiftungsgesetz, gegründet. Sie hat den Auftrag, einen Beitrag zur Anhebung des Bildungsniveaus und der Innovationskompetenz aller Altersgruppen in Österreich durch Entwicklung und Förderung von innovativen Projekten in der österreichischen Bildungslandschaft zu leisten.
Die Innovationsstiftung für Bildung fungiert dabei als Kompetenzstelle und Intermediär, durch gezielte Vernetzung relevanter österreichischer Bildungsinstitutionen. Den Innovationsaspekt im Bildungsbetrieb setzt die Stiftung mit dem Ansatz der Einbindung möglichst breiter Gruppen um: "Wir leben das Bottom-up-Prinzip und hören unsere Community" – ein Ansatz, der den internationalen Standards in der Bildungsinnovation entspricht.
Weitere Informationen: www.innovationsstiftung-bildung.at
Über die Sinnbildungsstiftung – Kurzprofil
In der Sinnbildungsstiftung haben sich 14 gemeinnützige Stifter:innen als Gründungspartner:innen gefunden, die gemeinsam etwas in der Bildung bewegen wollen. Sie fördern über das Bildünger-Programm innovative Vorhaben in der Bildung – und das mit einer engagierten Start-up Mentalität. Im Fokus stehen dabei immer Lösungen bzw. wirksame Impulse, die das Potenzial haben nachhaltige Veränderung zu bewirken.
Bildünger und das daran gekoppelte und mit Ashoka Österreich umgesetzte Projekt-Begleitprogramme Wirkstatt zielen darauf ab, den Grundstein für kollektives Denken und Handeln im österreichischen Bildungssektor zu unterstützen. Das erklärte Ziel dabei ist, Bildungsinnovationen monetär und auch nicht monetär so weit zu fördern und zu entwickeln, dass es für die öffentliche Hand interessant wird, diese zu übernehmen.
Weitere Informationen: www.sinnbildungsstiftung.at
Rückfragehinweis: Kontakt zur Innovationsstiftung für Bildung Dr. Teresa Torzicky Tel: +43 1 53408-123 / +43 676 843767441 teresa.torzicky@oead.at Pressekontakt und Rückfragen: Johannes Mak Kommunikation & PR Tel: +43 69915909095 johannes.mak@mak-pr.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/32690/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***