Sicher und komfortabel - die Grenzkontrolle der Zukunft
Unter der Leitung des AIT Austrian Institute of Technology wird im nationalen Sicherheitsforschungsprojekt "Future Border Control" ein sicheres, effizientes und zugleich benutzerfreundliches automatisiertes Grenzkontrollsystem für die Einreise am Flughafen Wien entwickelt. Das AIT arbeitet dabei eng mit den internationalen IT-Spezialisten Atos (Systemintegration und Biometrie) und Gunnebo Österreich GmbH (Sicherheitslösungen) zusammen. Das Projekt wird durch das Österreichische Sicherheitsforschungs-Förderprogramm KIRAS des BMVIT gefördert.
Das stetig steigende weltweite Passagieraufkommen auf Flughäfen bringt neue Herausforderungen im Bereich der Grenz- und Sicherheitskontrollen mit sich. Für EU-Staatsangehörige, die aus einem Non-Schengen-Staat anreisen, ist der Zuwachs durch Reisende oft mit längeren Wartezeiten verbunden, denn sie müssen bei ihrer Einreise nach Österreich jedes Mal von der Grenzpolizei manuell kontrolliert werden. Um dieser Tatsache in Zukunft entsprechend begegnen zu können, wird im Rahmen des nationalen KIRAS-Sicherheits-forschungsprojekts "Future Border Control - FBC" ein automatisches Grenzkontrollsystem entwickelt. Dieses "eGate" soll zukünftig eine Erhöhung des Personendurchsatzes unter Gewährleistung höchster Sicherheit ermöglichen und die Grenzkontrollbeamten bei ihrer Arbeit unterstützend entlasten. "Durch diese Automatisierung soll in Zukunft der ganze Prozess rund um die Grenzabfertigung deutlich beschleunigt werden und somit für den Grenzbeamten mehr Zeit für Aufgaben zur Erhöhung der Sicherheit zu Verfügung stehen", erklärt Andreas Kriechbaum, Projektmanager von FBC und Bildverarbeitungsspezialist am AIT Safety & Security Department.
Modernstes Grenzkontrollsystem
In enger Abstimmung mit dem Bundesministerium für Inneres (BM.I) entwickeln BiometrieexpertInnen und SystemintegrationsexpertInnen von Atos, Hardware SicherheitsexpertInnen von Gunnebo, sowie BildverarbeitungsexpertInnen des AIT Austrian Institute of Technology (Safety & Security Department) ein automatisches Grenzkontrollsystem, das nun erstmals im Rahmen eines Pilotversuchs am Flughafen Wien im Echtbetrieb getestet wird. Die Grundlage des Projekts bildet eine umfangreiche Analyse von bereits bestehenden automatischen Grenzkontrollen in Europa. Der zentrale Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung einer optimalen Kombination modernster Sicherheitstechnologien wie z.B. Passlese- und -prüfverfahren, Sensoren zur Personenvereinzelung und neuester biometrischer Verifikationssysteme, um höchste Sicherheit am Einsatzort, mehr Komfort für Passagiere sowie eine bestmögliche Unterstützung für die Grenzpolizei zu erreichen. Im Projekt übernimmt das AIT neben der Projektkoordination auch die Gesamtevaluierung des entwickelten Systems, bestehend aus einer sogenannten Personenvereinzelung für die Erkennung zurückgelassene Gegenstände und einem technischen Prozess rund um das Auslesen von Reisepassdaten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei neben der Geschwindigkeit vor allem auf der Erhöhung der Sicherheit durch spezielle Daten-Verschlüsselungsverfahren, um mögliche Manipulationen von vornherein auszuschließen.
"Die enge Zusammenarbeit von exzellenter Forschung mit internationalen Technologieunternehmen, Sicherheitsexperten der öffentlichen Hand sowie innovativen Bedarfsträgern, ermöglicht die Realisierung von modernsten Lösungen, die optimal auf die zukünftigen Anforderungen im Sicherheitskontext ausgelegt sind. Damit können wir international eine technische Vorreiterrolle einnehmen" so Helmut Leopold, Head of Safety & Security Department am AIT.
eGate im Echtbetrieb am Flughafen Wien
Im Rahmen der Entwicklung liegt ein zentraler Forschungsschwerpunkt vor allem auf der Einbeziehung rechtlicher, ethischer und sozialer Faktoren. So wurden Aspekte der Benutzerfreundlichkeit und Akzeptanz des neuen Kontrollsystems durch das Institut für empirische Sozialforschung (IFES) unter Einbeziehung von qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden untersucht. In Kombination mit einer detaillierten Bedarfsanalyse seitens des BM.I und des Flughafens Wien Schwechat (VIE) wurden alle Erkenntnisse in Form eines Prototyps zusammengeführt.
Im derzeit laufenden Praxistest am Flughafen Wien wird nun die Einsatzfähigkeit des eGate aus Sicht der Passagiere, der Sicherheitsbehörden sowie des Flughafens ermittelt. Dabei erwarten sich die Projektpartner Rückschlüsse in Hinsicht auf u.a. Benutzerfreundlichkeit und Zuverlässigkeit biometrischer Überprüfungssysteme.
Die dabei zum Einsatz kommende und von Atos entwickelte Lösungsarchitektur nennt sich Homeland Security Suite (HSS)-eGate, deren Herzstück eine Verifizierungs- und Kontrollsoftware bildet. Die HSS-Produktlinie ist bereits in einigen europäischen Projekten erfolgreich im Einsatz, wie zum Beispiel beim E-Pass (Reisepass mit Chip) in der Schweiz oder in Grenzkontrollprojekten in Bulgarien. "Bei der Entwicklung der HSS-eGate wurde großer Wert auf die individuellen und kundenspezifischen Anforderungen gelegt. Denn gerade in diesem Bereich ist es wichtig eine Lösung einzusetzen, die nicht nur einfach handzuhaben und qualitativ hochwertig ist, sondern auch die Vielzahl an Sicherheitsanforderungen, die speziell bei automatisierten Grenzkontrollen eine große Rolle spielen, berücksichtigt," fasst Dr. Hanns-Thomas Kopf, CEO Atos Österreich, zusammen. So müssen bei der HSS-eGate Passagiere nicht mehr still halten und in die Kamera schauen, sondern können sich ganz natürlich bewegen und werden dennoch von der Gesichtserkennungssoftware erfasst. Ein ebenso wichtiger Aspekt ist die unkomplizierte Implementierung der Software in bereits bestehende IT-Infrastrukturen. Die Komponenten der HSS-Produktlinie sind daher so konzipiert, dass sie sich nahtlos in die Sicherheitsstrukturen und in etwaige Hintergrundsysteme (wie z.B. Fahndungslisten) integrieren lassen.
Über IFES
IFES ist eines der führenden Meinungs- und Sozialforschungsinstitute Österreichs und seit mehr als 45 Jahren Adresse für hochwertige Qualität. In den letzten Jahren hat sich das Institut einen neuen Forschungsschwerpunkt im Bereich der Sicherheitsforschung gesetzt und bisher bei einer Reihe von technischen Forschungsprojekten die sozialwissenschaftliche Perspektive eingebracht, um die Akzeptanz technischer Lösungen im Sicherheitsbereich zu optimieren und die Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl der BürgerInnen zu untersuchen.
Über Atos
Atos SE (Societas europaea) ist ein internationaler Anbieter von IT-Dienstleistungen mit einem Jahresumsatz für 2012 von 8,8 Milliarden Euro und 76.400 MitarbeiterInnen in 47 Ländern. Der globale Kundenstamm des Unternehmens profitiert von einem umfangreichen Portfolio, das transaktionsbasierte Hightech-Services, Beratung und Technologie-Services, Systemintegration sowie Outsourcing-Dienstleistungen umfasst. Mit seiner umfassenden Technologie-Expertise und tiefgreifendem Branchenwissen unterstützt der IT-Dienstleister Kunden in folgenden Marktsegmenten: Produzierendes Gewerbe, Handel, Dienstleistungen; Öffentliche Verwaltung, Gesundheits- und Transportwesen; Banken und Versicherungen; Telekommunikation, Medien & Technologien; Energiebranche und Versorgungsunternehmen.
Der Fokus liegt dabei auf Business Technology. Dieser Ansatz verbindet Unternehmensstrategie, Informationstechnologie und Prozesse. Dadurch können Kunden ihr Geschäft nachhaltig vorantreiben und zukunftsorientiert entwickeln. Atos ist der weltweite IT-Partner der Olympischen Spiele und an der Pariser Börse in der Eurolist notiert. Atos firmiert unter Atos, Atos Consulting & Technology Services, Atos Worldline und Atos Worldgrid.
Über Gunnebo
Gunnebo ist einer der weltweit führenden Anbieter von Sicherheitslösungen mit großer Erfahrung in der Bereitstellung verlässlicher und innovativer Produkte für eine sichere Aufbewahrung. Dabei konzentriert sich Gunnebo auf Banksicherheit, Cash-Handling, sichere Aufbewahrung, Zugangs- und Zutrittskontrollsysteme sowie damit zusammenhängende Dienstleistungen.
Der Konzern beschäftigt 5.700 Mitarbeiter in 32 Ländern in Europa, Asien, Afrika, Australien und Amerika und realisiert einen Umsatz von Euro 580 Millionen.
Mit dem Bereich Building & Infrastructure wird der Sicherheitsmarkt in Deutschland und Österreich mit mechanischer Zutrittskontrolle - von der einfachen Drehsperre bis zum komplexen Immigration Gate - betreut.
Im Flughafenumfeld bietet Gunnebo das komplette Lösungsspektrum mit Boarding-, Pre Security-, Anti Return- und Immigration Gates. Dabei konzentriert sich Gunnebo auf die eigentliche mechanische Zutrittskontrolle unter Beachtung der gerade in Deutschland sehr weitreichenden gesetzlichen Bestimmungen. Für zusätzliche Komponenten, wie biometrische Einheiten oder auch Software als Schnittstelle zur Grenzpolizei, arbeitet Gunnebo eng mit kompetenten Partnern zusammen. Die eigentliche Gate-Steuerung sowie die Vereinzelungssysteme bleiben jedoch in der Verantwortung von Gunnebo.
Über AIT
Das AIT Austrian Institute of Technology ist das österreichische Forschungsinstitut von europäischem Format, das sich mit den zentralen Infrastrukturthemen der Zukunft beschäftigt. Aufgabe des AIT ist es mit seinen eigenständigen und ergebnisverantwortlichen Departments (Energy, Mobility, Health & Environment, Safety & Security und Foresight & Policy Development) mit enger Anbindung an die thematisch fokussierte Industrie und an Auftraggeber aus öffentlichen Institutionen zu arbeiten und diesen einen wesentlichen Mehrwert durch Innovationen und neue Technologien zu bieten.
Das Safety & Security Department leistet einen wesentlichen Beitrag im IKT-Kontext und widmet sich schwerpunktmäßig der Sicherstellung von operativer Effizienz und Zuverlässigkeit aller kritischen Infrastrukturen. Das Department ist der Entwicklung und Bereitstellung von zukunftsweisenden Technologien im Bereich von Öffentlicher Verwaltung (eHealth, eGovernment, eEnvironment), Telekommunikation, Stromversorgung und Verkehr verpflichtet.
Rückfragehinweis: Mag. (FH) Michael Mürling Marketing and Communications AIT Austrian Institute of Technology Safety & Security Department Tel.: +43 (0)50550-4126, Mobil: +43 (0)664 2351747 mailto:michael.muerling@ait.ac.at, www.ait.ac.at Mag. Michael H. Hlava Head of Corporate and Marketing Communications AIT Austrian Institute of Technology Tel.: +43 (0)50550-4014 mailto:michael.hlava@ait.ac.at, www.ait.ac.at
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