Regenwald-Überwachung: Brasiliens erster eigener Satellit gestartet
Brasilien hat unter anderem zur Überwachung der Abholzung im Amazonas-Gebiet den nach eigenen Angaben ersten komplett selbst entwickelten, getesteten und betriebenen Satelliten ins All geschickt. "Amazonia 1" sei am Sonntag um 01.54 Uhr (Brasília-Zeit) vom Satish Dhawan Space Centre in Indien erfolgreich gestartet, hieß es in einer Mitteilung des Instituts für Weltraumforschung (Inpe), die für die Überwachung des Regenwaldes zuständig ist. Russland brachte währenddessen seinen ersten Arktis-Satelliten ins All.
Laut der Mitteilung soll "Amazonia 1" Bilder für die Umwelt- und Landwirtschaftsbeobachtung, vor allem im Amazonas-Gebiet, liefern. Der Satellit kann mit seiner Kamera von jedem Ort der Erde alle fünf Tage eine Aufnahme machen. Dies sei besonders bei der Warnung vor Abholzung im Amazonas-Gebiet wertvoll, auch weil bei wiederholten Besuchen die Wahrscheinlichkeit zunehme, wolkenfreie Sicht zu haben.
Laut dem Nachrichtenportal "G1" war das 400 Millionen Reais-Projekt (umgerechnet circa 60 Millionen Euro) aufgrund von Budgetmangel immer wieder bedroht. Erst kurz vor dem Start von "Amazonia 1" habe das Inpe die Stipendien von mehr als 100 Wissenschaftern ausgesetzt.
Russland startet Arktis-Satelliten
Ebenfalls am Sonntag hat Russland seinen ersten Satelliten zur Überwachung des Klimas in der Arktis ins All gebracht. Wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte, beförderte eine Sojus-Rakete den Satelliten Arktika-M vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan in den Weltraum. Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin erklärte im Onlinedienst Twitter, nach dem Start sei die Kommunikation mit dem Satelliten planmäßig hergestellt worden.
Russland will Wetterdaten über den Land- und Meeresgebieten der Arktis sammeln. Dazu benötigt werden nach Angaben von Roskosmos allerdings mindestens zwei Satelliten benötigt. Der zweite Arktika-M-Satellit soll erst 2023 ins All gebracht werden, wie die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtete.
Russlands Staatschef Wladimir Putin ist an der wirtschaftlichen Nutzung der Arktis interessiert. Auf die riesigen Öl- und Gasvorkommen am Nordpol erheben aber auch andere Länder wie die USA und Norwegen Ansprüche. Der Klimawandel verstärkt die Eisschmelze in der Arktis, was wiederum die Förderung fossiler Brennstoffe in dem Gebiet erleichtert.