Studie: KI kein Jobkiller für Freiberufler
Wie verschiedene Werkzeuge Künstlicher Intelligenz (KI) die Arbeitswelt von Freiberuflern ändern, hat ein internationales Forschungsteam um Maria del Rio-Chanona vom Complexity Science Hub Vienna (CSH) und dem University College London anhand von Stellenausschreibungen analysiert. Der im "Journal of Economic Behavior & Organization" veröffentlichten Analyse zufolge sind KI-Tools kein Jobkiller für Freelancer. Es komme vielmehr zu einer "deutlichen Verschiebung der Nachfrage".
Für die Studie wurden über drei Millionen Stellenausschreibungen auf einer globalen Plattform für Freelancer analysiert. Dabei wurden Daten aus einem Zeitraum von etwa einem Jahr vor und nach der Einführung von ChatGPT erfasst. KI führt tatsächlich zu starken Rückgängen bei Aufgaben, die zumindest teilweise durch KI ersetzt werden können. So sei die Nachfrage nach Schreibaufgaben und Übersetzungen um 20 bis 50 Prozent gesunken.
Der KI-Boom bietet aber auch neue Chancen für Freiberufler: So stieg die Nachfrage nach Fähigkeiten, die die Technologie ergänzen. Del Rio-Chanona nennt in einer Aussendung des CSH als Beispiele kritisches Denken, komplexe Problemlösung oder zwischenmenschliche Kompetenzen. Zudem sei die Nachfrage nach Spezialistinnen und Spezialisten für Bereiche wie die Entwicklung von Chatbots oder maschinelles Lernen deutlich gestiegen.
Service: https://doi.org/10.1016/j.jebo.2024.106845