OeNB öffnet Förderung für Wirtschaftsforschung für neue Institute
Die Nationalbank stellt die Förderung für Wirtschaftsforschung auf neue Beine und öffnet das Programm für neue Institute. Bisher erhielten Wifo, IHS und wiiw eine gesicherte Basisförderung von zusammen jährlich 3,7 Mio. Euro. Im nächsten Schritt werden für drei Jahre 12 Mio. Euro Förderung ausgeschrieben, für die sich alle österreichischen Institute bewerben können, die den "Öffentliches-Gut-Charakter" ihrer Forschung nachweisen können, wie die OeNB mitteilte.
"Unabhängige Wirtschaftsforschung stellt ein bedeutsames öffentliches Gut dar", heißt es in der Aussendung der OeNB. Mit der Neugestaltung reagiere die OeNB auf die Gründung neuer Institute, "die sich durch innovative Konzepte und neue Schwerpunktsetzungen abzugrenzen versuchen". Die erste Förderperiode läuft für drei Jahre, von 2022 bis 2024 und wird dann ausführlich evaluiert, es ist aber angedacht, die nächste Förderperiode fünf Jahre laufen zu lassen.
Damit die drei bisher geförderten Institute Planungssicherheit haben, bekommen sie für 2022 einen - mit ihnen abgestimmten - Betrag, der aber schon als "Anzahlung" auf künftige Förderungen gilt, also von der für die Periode 2022 bis 2024 letztlich zugesprochenen Förderung dann wieder abgezogen wird.
Ausschreibung läuft bis 2. Mai
Die künftige Höhe der Förderung für die einzelnen Institute ist offen und hängt von der Bewertung der Bewerbungen ab. Jedenfalls startet die Ausschreibung jetzt und läuft bis 2. Mai. Dann beginnt die Bewertung, erst hausintern in der OeNB, dann unter Beiziehung von zwei externen, nicht in Österreich verankerten Institutionen. Dieser Prozess sollte Ende August abgeschlossen sein, sodass gegen Ende September der Generalrat der OeNB auf Vorschlag des Direktoriums eine Entscheidung über die Förderungen treffen kann.
Die OeNB rechnet mit weniger als zehn Instituten, die sich um Förderungen bewerben werden. Darunter könnten beispielsweise das Momentum-Institut oder Eco Austria sein. Auch die Agenda Austria würde grundsätzlich den Kriterien entsprechen, hat aber bisher die Annahme öffentlicher Gelder abgelehnt. Gefördert werden dabei nicht konkrete Projekte, sondern Institute, die den Kriterien entsprechen und Wirtschaftsforschung als "öffentliches Gut" anbieten können.