Faire digitale Gruppenentscheidungen: Förderung für WU-Forscher
Die "netidee SCIENCE"-Förderung, den Angaben zufolge Österreichs höchstdotierter privat finanzierter Forschungspreis für exzellente Onlineforschung, wird heuer an Jan Felix Maly von der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien verliehen. Die Auszeichnung der Internet Stiftung, die über den Wissenschaftsfonds FWF vergeben wird, beträgt rund 400.000 Euro. Sie soll es dem Mathematiker und Computerwissenschaftler ermöglichen, Mechanismen für faire digitale Gruppenentscheidungen zu entwickeln.
Gruppen treffen zunehmend Entscheidungen über Online-Tools, heißt es in einer Aussendung des FWF. Dabei kann es sowohl um die Regeln innerhalb einer Online-Community gehen als auch online organisierte analoge Angelegenheiten wie Besprechungen. Die meisten Online-Gruppenentscheidungen würden auf einfachen Mehrheiten basieren, was dazu führen kann, dass Minderheitsmeinungen oft ungehört bleiben und sich Filterblasen-Effekte verstärken. "Meine Forschung soll zur Verringerung der Polarisierung beitragen und Minderheiten mehr Repräsentation im politischen Diskurs ermöglichen", wird Maly zitiert.
"Jan Felix Malys Projekt trägt mit der Entwicklung innovativer Werkzeuge dazu bei, Entscheidungen fairer und proportional zu gestalten", so Andreas Schildberger, Vorstand der Internet Stiftung, in der Mitteilung. Rupert Sausgruber, Rektor der WU Wien, sieht in solchen Ansätzen "einen Beitrag zu einer inklusiveren Gesellschaft".
Service:"netidee SCIENCE"-Programmseite, https://www.netidee.at/