Oskar-Morgenstern-Medaille für Stanford-Professorin Muriel Niederle
Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Wien verleiht heuer die Oskar-Morgenstern-Medaille an Muriel Niederle. Die Professorin der Standford University gilt als führende Expertin in experimenteller Ökonomie und Market Design. Mit ihrer Forschung zu Geschlechterunterschieden in Wettbewerbssituationen trug sie maßgeblich zur Diskussion um Bewerbungsverhalten am Arbeitsmarkt bei, teilte die Uni mit. Verliehen wird die Auszeichnung am 7. Oktober in Wien.
Niederle hat an der Universität Wien studiert und an der Harvard University promoviert. Seit 2002 ist sie an der Stanford University, wo sie derzeit u.a. im Bereich Experimental and Behavioral Economics und Gender lehrt. Niederles Experimente zu Geschlechterunterschieden im Wettbewerbsverhalten - etwa warum Frauen anders verhandeln und welche Auswirkungen dieses Verhalten am Arbeitsmarkt hat, etwa bei Gehaltsverhandlungen - sind international über die wissenschaftliche Community hinaus bekannt. Im Bereich Market Design widmet sie sich der Frage, wie Probleme in sich nicht selbst regulierenden Märkten behoben werden können.
Die Medaille ist nach Oskar Morgenstern benannt, Mitbegründer der Spieltheorie und bis 1938 Professor an der Universität Wien. Die mit 10.000 Euro dotierte, alle zwei Jahre verliehene Auszeichnung haben bisher Christopher Pissarides (2019), Ernst Fehr (2017), Robert Engle (2015) und Roger Myerson (2013) erhalten. Die Verleihung im kleinen Kreis, an der auch Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) teilnimmt, wird im Livestream übertragen (http://oskar-morgenstern-medaille.univie.ac.at/).