Videoclips bieten virtuellen Rundgang der Angewandte-Ausstellung DER ANGRIFF AUF DIE GEGENWART
Aufgrund der aktuellen Regelungen für Ausstellungsbetriebe konnte die Ausstellung "Der Angriff auf die Gegenwart - Aussichten im Postwachstum" im Zuge der Vienna Art Week 2020 nicht wie geplant eröffnen. Wann die Ausstellung physisch zu erkunden sein wird, kann momentan leider nicht ernsthaft prognostiziert werden. Anna Vasof bietet durch Videos Einblicke in die Schau in der Universitätsgalerie. Die Künstlerin und Lehrende an der Angewandten führt filmisch von Position zu Position. Die extrem kurzen Videoclips - 30 bis 60 Sekunden - lassen die Besucher*innen benutzungsfreundlich entscheiden, wie lange sie die virtuelle Führung begleiten oder sich bei Einzelpositionen wiederholt vertiefen.
Hier geht es zur YouTube-Playlist der Videoclips auf dem Angewandte-YouTube-Kanal, die laufend aktualisiert wird (Stand heute: 11 Clips). 16 Videos werden schlussendlich die gesamte Ausstellung virtuell erfasst haben. Link: http://shorturl.at/jpzQW
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Der Angriff auf die Gegenwart (1)- Aussichten im Postwachstum
Fotos zum Download
Die immer neu entfachte Lust auf nie zufriedenstellenden Konsum, der nach wie vor routinierte Zugriff auf längst begrenzte Ressourcen in einem nahezu selbstverständlichen Ausverkauf, ungeschützte Arbeit ohne Aussicht auf Sicherheit und Entwicklung, ein aus der Zeit gefallener Automobilismus, gesellschaftlicher Zusammenhalt, der an den Exponentialkurven einer Pandemie bemessen wird, die Suspension von Öffentlichkeit - die Liste wäre weiter fortzusetzen, um doch nur Fragmente einer Realität festzuhalten, die nicht inne hält und dabei nie über das Jetzt und den immer entscheidenden Moment hinauskommt. Die vorstellbaren Zukunftsbilder einer solchen Gegenwart scheinen nur mehr denkbar als brutale, als unerträgliche Dystopien (ökologische Katastrophe, Klimakollaps, Massensterben) oder als gleichermaßen verheißungsvolle wie unerreichbare Utopien (faire und gerechte Gesellschaft für 10 Milliarden Erdenbürger*innen 2050, der eine dekarbonisierte, nachhaltige Wirtschaft im Einklang mit der Natur dient).
Die Bedingungen, unter denen diese Ausstellung zustande kommt, ergeben sich nicht zuletzt aus einem globalen Notstand. Diese Ausstellung befragt daher Künstler*innen nach ihren Bildern einer Gegenwart, die von Endzeitvorstellungen und Krisen geprägt ist und doch zugleich nach Konzeptionen und Nach Kraft sucht. Es braucht widerständige Erfassungen einer Gegenwart wie Aussichten auf eine Zukunft, um Spielräume zu erkämpfen. Je eindringlicher die Bestandsaufnahmen desto schärfer lassen sich auch die Anliegen formulieren und übertragen und zugleich die Erkenntnis festhalten, dass solche Ziele die vieler sind. In diesem Sinn ist Kunst immer politisch zu verstehen.
Die künstlerischen Arbeiten formulieren Aussichten eine empathischen Zukunft angesichts einer Welt, in der es dringlicher denn je andere Zugänge braucht, um nötige Expertise und zugängliches Allgemeinwissen, reale Zwänge und visionäre Freiheiten, verantwortungsvolles Engagement und verstörende Angstbilder zu einer kraftvollen Vielfalt zusammenzubringen: "Die Avantgarde ergibt sich nicht", hatte der Künstler und kritische Denker Asger Jorn 1962 klargemacht. Diesem kämpferischen Anspruch möchte sich die Ausstellung stellen, geht es doch wesentlich darum, nicht auf Zukunft zu verzichten.
Die Ausstellung wird von einer Plakatserie begleitet, die wesentliche Daten und Fakten zur Weltlage aufbereitet.
Mit Arbeiten von Allora & Calzadilla, Böhler & Orendt, Sophie Bösker, Nikolaus Gansterer, Oto Hudec, Markus Jeschaunig, Maria Kanzler, Kri1tof Kintera, Justin Lieberman, Christian Kosmas Mayer, Nicole Six und Paul Petritsch, Katrin Plavèak, Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger, Michael Strasser, Herwig Turk, Anna Vasof. / Kuratiert von Brigitte Felderer, Barbara Horvath, Nina Pohler, Alexandra Strickner
Bitte beachten Sie allfällige Covid-bedingte Änderungen und Updates: Die Ausstellung ist seit 11.11.2020 fertig gestellt (Vienna Art Week 2020) und soll bis 23.1.2021 zu sehen sein.
Ort: Universitätsgalerie im Heiligenkreuzer Hof, 1., Schönlaterngasse 5. // 23.12.2020 bis 6.1.2021 geschlossen.
(1) Der Titel nimmt Anleihe bei Alexandre Kluges Film "Der Angriff der Gegenwart auf die übrigen Zeit" aus dem Jahr 1985.
Kontakt
Mag.a Andrea Danmayr Medienkommunikation & Presse / Press & Media T +43 1 71133 2004 M +43 664 826 07 81 dieangewandte.at Universität für angewandte Kunst Wien / University of Applied Arts Vienna Oskar-Kokoschka-Platz 2, 1010 Wien / Austria