Lehrermangel: PH Tirol nimmt Quereinsteiger ins Visier
Die Pädagogische Hochschule Tirol (PH Tirol) nimmt unter der neuen Führung von Rektorin Regine Mathies Quereinsteiger stärker in den Blick. Mit einem Lehrgang für ebenjene zieht die Hochschule nach, nachdem etwa in Wien oder Niederösterreich bereits solche Ausbildungsangebote geschaffen worden waren. Man wolle damit dem allgegenwärtigen Thema Lehrermangel "möglichst bald und gut entgegentreten", sagte Mathies, die am Freitag inauguriert wurde, bei einem Pressegespräch.
Tatsächlich komme man in Tirol aber einem tatsächlichen Lehrermangel, wie er etwa in Salzburg oder Vorarlberg vorherrsche, mit diesem Lehrgang eigentlich zuvor, betonte die Rektorin. "Den Lehrermangel merke ich in Tirol nämlich vor allem dadurch, dass uns die Studierenden quasi aus den Händen gerissen werden", sagte sie. Das werde bald wohl auch für die "Quereinsteiger nach ihrer Ausbildung an der PH Tirol gelten", war sie sich sicher.
Trotz dieser im Bundesländervergleich laut Mathies relativ rosigen Situation stehe man aber vor zahlreichen Herausforderungen. "Wir müssen beispielsweise dafür sorgen, dass unsere Studierenden in Ruhe studieren können und nicht zu früh in die Praxis gehen", erläuterte sie. Eine "qualitätsvolle Ausbildung" stehe schließlich "absolut im Zentrum" und gelte auch und ganz besonders für die jetzt verstärkt im Fokus stehenden Quereinsteiger.
Unterstützungspersonal zur Seite stellen
Unabhängig von Lehrermangel oder der Frage nach Ausbildungsqualität stünden auch viele ganz grundsätzliche Themen an. "Wir müssen uns insgesamt darum bemühen, den Lehrerberuf wieder zu attraktivieren", sagte Mathies. Das könne etwa dadurch geschehen, das man Lehrerinnen und Lehrern Unterstützungspersonal zur Seite stelle und ihnen damit ihre "eigentliche pädagogische Arbeit ermöglicht".
Denn die Herausforderungen der Gegenwart seien nicht gerade klein. Man habe es unter anderem mit "globalen Krisen" zu tun, müsse auf das Thema Digitalisierung und Wissenstransformation reagieren und habe es im Klassenzimmer oftmals mit einer "zunehmenden Heterogenität der Schülerinnen und Schüler zu tun".
Als weitere relevante Themen brachte die Vizerektorin für Studienangelegenheiten, Margit Raich, Internationalität und Mobilität aufs Tapet, während Irmgard Plattner, Vizerektorin für Forschungs- und Entwicklungsangelegenheiten, den Aspekt der Nachhaltigkeit ansprach. Man biete nämlich auch Beratungen für Schulen an, wie sie mit diesem Thema gut umgehen könnten.