Europas Wissenschaftsakademien fordern 220 EU-Forschungsmilliarden
220 Milliarden Euro sollte nach dem Dafürhalten von 32 europäischen Wissenschaftsakademien der nächste EU-Forschungsförderungstopf für die Jahre 2028 bis 2034 schwer sein. Europa habe "seine Führungsrolle in Forschung und Entwicklung verloren", heißt es in einem Offenen Brief an die EU-Spitzen auf Initiative der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Spätestens nach dem Amtsantritt des wissenschaftsfeindlichen US-Präsidenten Donald Trump müsse "Europa aufwachen".
"Wir können uns nicht mehr auf andere verlassen" - dieses in den vergangenen Tagen und Wochen vor allem mit Bezug auf Rüstung und Verteidigung vorgebrachte Argument gilt für ÖAW-Präsident Heinz Faßmann auch für den Forschungsbereich: "Um nicht noch weiter zurückzufallen", brauche es ein "klares europäisches Bekenntnis" zu dem Sektor "und eine ausreichende Finanzierung".
Die sollte im zehnten EU-Forschungsrahmenprogramm (FP 10) - welches das aktuelle, mit rund 100 Mrd. Euro gefüllte Programm namens "Horizon Europe" ablösen wird - auf 220 Milliarden anwachsen, so die Verfasserinnen und Verfasser des Briefes, der u. a. an die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen adressiert ist. Neben diesen Mitteln brauche es auch "Mechanismen auf EU-Ebene, die die einzelnen Nationalstaaten dazu anhalten, in Forschung und Entwicklung zu investieren", heißt es. Beim Aufsetzen des Programmes sollte man sich an dem 2024 von einer Expertengruppe, der auch Faßmann angehörte, verfassten Bericht unter den Titel "Align, Act, Accelerate" orientieren.
Service: Der Offene Brief online: https://www.oeaw.ac.at/fileadmin/NEWS/2025/pdf/Open_letter_2025.pdf, Bericht "Align, Act, Accelerate": https://go.apa.at/COrttwRe