Von Outdoor-Textilien bis Gussbauteile: ACR vergab Innovationspreise
Mikroplastik in Lebensmitteln, kreislauffähige Outdoor-Textilien und umweltfreundlichere Gussbauteile: Am Mittwochabend hat das Forschungsnetzwerk Austrian Cooperative Research (ACR) wieder drei Innovationspreise vergeben. Außerdem wurden eine Auszeichnung für Frauen ("Woman Award") und für Start-ups im Rahmen der "ACR-Enquete" überreicht.
Von trüben Fruchtsäften bis zu komplexeren Lebensmitteln aus der Milch-, Fisch- und Fleischverarbeitung: Im Projekt "Microplexfood" wird KI-unterstützt an neuen Analysemethoden gearbeitet, um Mikroplastik nachzuweisen, zu quantifizieren und zu charakterisieren. Außerdem sollen Richtlinien zur Vermeidung von Verunreinigungen entwickelt werden. Dafür erhielten das Österreichische Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI) und die Klosterquell Hofer GmbH einen der drei Innovationspreise 2025, teilte die ACR mit.
Mit neuen Ansätzen im Projekt "DiGiPro", den ökologischen Fußabdruck von Gussbauteilen zu minimieren, konnte das Österreichische Gießerei-Institut punkten. Neben 3D-gedruckten Sandkernen, die bei den gewünschten Aussparungen beim Guss zum Einsatz kommen, wird an klimafreundlicheren Bindemitteln und der optimalen geometrischen Ausgestaltung von Bauteilen geforscht, wobei hier mathematische Modelle und Algorithmen Aufschluss über die optimale Materialverteilung geben.
Ebenfalls ausgezeichnet wurden das Start-up FreyZein FlexCo und V-Research, die im Projekt "TerraTech" daran arbeiten, atmungsaktive, wasserdichte und gleichzeitig vollständig kreislauffähige Outdoor-Textilien auf Zellulose-Basis herzustellen. Hier will man vom Labormaßstab mittels eines neuartigen Verfahrens zu einer industrielle Skalierung kommen. Der patentierten Technologie wird jedenfalls "erhebliches Marktpotenzial" attestiert.
"Woman Award" an Michéle Brugger-Hatzl
Der "ACR Woman Award", unterstützt von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, ging heuer an die Materialwissenschafterin Michéle Brugger-Hatzl vom ZFE - Zentrum für Elektronenmikroskopie Graz. Sie arbeitet an einem Mikroskop, das mit der Rasterkraft- und der Rasterelektronenmikroskopie zwei Messmethoden kombiniert, um einzelne Probenstellen präziser analysieren zu können. Dabei sollen auch neue wissenschaftliche und industrielle Anwendungsfelder, etwa Reibungs- und Verschleißprozesse in Mikromotoren, ausgelotet werden.
Den "ACR Start-up-Preis" erhielten die LifeTaq-Analytics GmbH und das OFI für die Entwicklung einer roboterbasierten Maschine, mit der sich 3D-Gewebemodelle unter kontrollierten und reproduzierbaren Bedingungen automatisiert kultivieren lassen. Damit soll die Qualität präklinischer Studien erhöht und eine Alternative zu Tierversuchen geboten werden.
Die Innovationspreise werden jährlich vom ACR zusammen mit dem Wirtschaftsministerium vergeben. ACR ist die Dachorganisation für 19 außeruniversitäre Institute, die Forschung und Entwicklung für Unternehmen betreiben. Das mittelständische Forschungsnetzwerk setzte im Jahr 2024 rund 82 Mio. Euro um und beschäftigte 830 Personen.
Service: Informationen zu den Preisträgerinnen und Preisträgern unter: https://www.acr.ac.at/acr-awards/