Reise zum Mittelpunkt der Milchstraße
Nobelpreisträger Reinhard Genzel widmete sein Forschungsleben der Jagd nach dem Schwarzen Loch im Zentrum unserer Galaxie. Am 21. November erzählt er im Festsaal der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) von seiner einzigartigen Forschungsreise, die mit Albert Einstein begann und schließlich zu Sagittarius A* führte.
Die Milchstraße: Hunderte von Milliarden von Sternen, aufgefädelt an Spiralarmen, die um einen ge-meinsamen Mittelpunkt kreisen. Was aber befindet sich in diesem galaktischen Zentrum? Dank der Forschungen von Reinhard Genzel haben wir darauf eine Antwort: ein gewaltiges Schwarzes Loch mit einer Masse von über 4 Millionen Sonnen, bekannt als zu Sagittarius A*.
Der Weg zu dieser Erkenntnis war reich an Überraschungen, wenig geradlinig - und vor allem lang. Denn es war bereits Albert Einstein, der mit seiner Allgemeinen Relativitätstheorie das theoretische Konzept für die Existenz eines Schwarzen Loches entworfen hatte. Nachgewiesen werden konnten Schwarze Löcher jedoch erst Jahrzehnte später. Dass sich eines davon im Zentrum unserer Milchstra-ße befindet, bedurfte schließlich mehr als 40 Jahre der Untersuchungen und Forschungen. Am Ende standen nicht nur die Bestätigung, dass sich in unserer Galaxie alles um ein Schwarzes Loch dreht, das inzwischen als das am besten nachgewiesene Schwarze Loch gilt - sondern im Jahr 2020 auch der Physik-Nobelpreis für Genzel.
Nachweis der Existenz
An der ÖAW gewährt der Nobelpreisträger nun auf Einladung der Kommission für Astronomie Einblicke in diese jahrzehntelange Forschungsreise: Am 21. November erzählt Genzel im Festsaal der Akademie in Wien, auf welchen Grundlagen die Jagd nach dem Schwarzen Loch organisiert werden konnte, wie sich die Indizien und Hinweise auf dessen Existenz nach und nach verfestigten und wie es schließlich gelang, Sagittarius A* dingfest zu machen.
Genzel setzt mit seinem Vortrag die Reihe der Akademievorlesungen fort, die prominente Vortragende unterschiedlicher Fachgebiete nach Wien bringen. Unter dieser Dachmarke widmen sich die Littrow-Lectures aktuellen Forschungsthemen in Astronomie und Astrophysik.
Über den Vortragenden
Reinhard Genzel, 1952 in Deutschland geboren, ist einer der Direktoren des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching bei München. Der Astrophysiker studierte und forschte unter an-derem an der Universität Bonn, am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge, Massachusetts, an der University of California, Berkeley sowie an der Ludwig-Maximilians-Universität Mün-chen. Mit der ÖAW ist Genzel seit Langem eng verbunden, nicht zuletzt als Mitglied im Forschungsku-ratorium der ÖAW.
TERMIN
"The Black Hole at the Center of the Milky Way"
Montag, 21. November 2022, 18.00 Uhr
Festsaal der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Dr. Ignaz Seipel-Platz 2, 1010 Wien
Wir bitten um eine unverbindliche Anmeldung.
Rückfragehinweis: Prof. Dr. Christiane Helling T +43 316 4120-301 christiane.helling@oeaw.ac.at Mag. Alexandra Scherr Public Relations Österreichische Akademie der Wissenschaften Institut für Weltraumforschung Schmiedlstraße 6, 8042 Graz, Austria T +43-316-4120-414 alexandra.scherr@oeaw.ac.at www.oeaw.ac.at/iwf