Tirol setzt zum Schulstart auf Schulimpfaktionen
Um den Schülern ab zwölf Jahren einen möglichst einfachen und unkomplizierten Zugang zu einer Covid-Impfung zu ermöglichen, setzt das Land Tirol zum Schulstart auf Schulimpfaktionen. Alle Interessierten - die Teilnahme ist freiwillig und kostenlos - werden während der Unterrichtszeit unter Aufsicht der Lehrer mit organisierten Bussen von den Schulen zu den Impfzentren und retour gebracht, teilte das Land mit.
In den Impfzentren wurden eigens Zeitfenster für die Schüler reserviert. Die Direktionen wurden informiert und ersucht, die Informationen an die Eltern weiterzugeben, hieß es. "Junge Menschen erleiden zwar seltener einen schweren Krankheitsverlauf, doch können auch sie davon betroffen sein. Als Bildungs- und Gesundheitsreferentinnen empfehlen wir deshalb, sich ab zwölf Jahren impfen zu lassen", betonten Gesundheitslandesrätin Annette Leja und Bildungslandesrätin Beate Palfrader (beide ÖVP).
Kinder unter 14 Jahren benötigen das Einverständnis der Eltern oder Erziehungsberechtigten, Jugendliche ab 14 Jahren können laut Vorgaben des Bundes selbst entscheiden, ob sie sich impfen lassen möchten oder nicht, teilte das Land mit. Es wird der von den europäischen Behörden für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassene Impfstoff von BioNTech/Pfizer geimpft. Als Informationsplattform wurde die Website www.tirol.gv.at/schulimpfen eingerichtet.
Rund 36 Prozent haben eine erste Teilimpfung erhalten
Die stellvertretende Direktorin der Innsbrucker Klinik für Pädiatrie I und Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ), Daniela Karall, erklärte, dass "Kinder und Jugendliche gleich wie Erwachsene auch ein Long-Covid-Syndrom entwickeln können". "Aus allen Daten, die uns vorliegen, befürworten wir die Impfung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren", so Karall. Die Sorgen und Ängste, dass die Impfung unfruchtbar mache oder sogar tödlich sei, seien hingegen nicht haltbar. Von den Zwölf- bis 19-Jährigen haben mit Stand Montag rund 36 Prozent eine erste Teilimpfung erhalten, rund 30 Prozent gelten bereits als vollimmunisiert.