Land Tirol schafft Forschungs- und Wissenschaftsagentur
Die schwarz-grüne Tiroler Landesregierung hat in ihrer Klausur eine neue Wirtschafts- und Innovationsstrategie bis 2030 beschlossen. In dessen Zuge soll eine Forschungs- und Wissenschaftsagentur geschaffen werden, um Universitäten und Hochschulen stärker zu vernetzen und das Abrufen von Förderungen zu forcieren. "Zukunftsthemen des Landes" sollen trotz Pandemie vorangetrieben werden, betonte LH Günther Platter (ÖVP).
Man wende "den Blick nach vorne - insbesondere im Zusammenhang mit dem Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Tirol", kündigte der Landeshauptmann vor den in Hopfgarten im Brixental (Bezirk Kitzbühel) anwesenden Pressevertretern an. Die Forschungs- und Wissenschaftsagentur wurde als "kleine, kompakte Einheit" präsentiert. 500.000 Euro pro Jahr sollen dafür in die Hand genommen werden, informierte Gesundheits- und Wissenschaftslandesrätin Annette Leja (ÖVP) "Wirtschaft und Wissenschaft sollen noch enger zusammenrücken", betonte Leja, es gehe um "Kooperation, Koordination und Weiterentwicklung". 23 Millionen Euro pro Jahr würden in die Forschung fließen. "Wir tragen die Verantwortung dafür, wie diese Mittel verwendet werden", stellte Leja fest. Im Bereich Life Sciences soll ein "Leuchtturmprojekt" gesetzt werden. Gemeinsam mit der Medizinischen Universität und der Universität Innsbruck werde ein Forschungsexzellenzzentrum ins Leben gerufen.
Fokus auf vier strategische Handlungsfelder
Neben Wissenschaft, Forschung und Innovation umfasst die bis 2030 angesetzte Wirtschafts- und Innovationsstrategie vier weitere strategische Handlungsfelder: "Wirtschaftsstandort", "Fachkräfte und berufliche Qualifizierung", "Digitalisierung" sowie "Nachhaltigkeit und Ökologisierung". Über 100 Expertinnen und Experten seien an der Ausarbeitung beteiligt gewesen, unterstrich Platter.
"Die aktuelle Krise hat uns aufgezeigt, dass wir unsere Wirtschaft breiter aufstellen müssen", erklärte der Landeschef. Gemeinsam mit Tiroler Sozialpartnern und Tirols Bildungseinrichtungen wird das Land eine eigene MINT-Koordinierungsstelle einrichten. Die Anzahl der Unternehmensgründungen - vor allem in Zukunftsbranchen - soll vergrößert werden. Derzeit liege die Gründungsintensität Tirols mit 3,9 Neugründungen je 1.000 EinwohnerInnen noch unter dem österreichweiten Durchschnitt mit 4,3.
Um den Wirtschaftsstandort gezielter unterstützen zu können, werde die gesamte Wirtschaftsförderung neu aufgestellt, unterstrich Wirtschaftslandesrat Anton Mattle (ÖVP). Die Wirtschaftsförderungsprogramme, das Impulspaket, die Technologieförderung sowie die Digitalisierungsförderung würden aktuell rund 17,6 Millionen Euro im Jahr ausmachen. Künftig werde es außerdem eine neue Schwerpunktsetzung auf die Bereiche Nachhaltigkeit, Ökologisierung und Dekarbonisierung geben. Die gesetzten Ziele und Maßnahmen seien auch auf Tirols Nachhaltigkeits- und Klimastrategie abgestimmt, zeigte sich Umweltlandesrätin LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) erfreut.