Gewinner des Impact Award 2022 – Ein maskierter Wirkstoff zur Optimierung von Krebstherapien
Am 17.11. wurde erstmals der Impact Award der Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich (GFF NÖ) an Dissertant*innen mit den relevantesten, abgeschlossenen Forschungsprojekten vergeben. Fünf Wissenschaftler*innen aus den Bereichen technische Wissenschaften, Sozialwissenschaften, Geisteswissenschaften und Gesundheitswissenschaften präsentierten ihre Forschungsprojekte aus den Science Calls 2016 und 2017 als "Elevator Pitch" in St. Pölten einer fachkundigen Jury. Die Teilnehmer*innen hatten 3 Minuten Zeit, mit ihrer Projektpräsentation zu überzeugen. Organisiert wurde die Veranstaltung von der GFF NÖ, die auch für die Durchführung der Förder-Calls verantwortlich ist. Finanziert wurden diese und weitere Projekte im Rahmen der vom Land Niederösterreich geförderten Science Calls 2016 bis 2019 mit rund 3,6 Mio. Euro.
Für die Jury konnten Wolfgang Renner (Leiter Wiener Zeitung Akademie) und Leo Capari (Technology Transfer Manager bei tecnet equity NÖ Technologiebeteiligungs-Invest GmbH) gewonnen werden. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Wissenschaftsjournalistin Ruth Hutsteiner (ORF Wissenschaft).
Walter Kuba überzeugte mit "maskierten Wirkstoffen", die die Krebstherapie optimieren
Analog zum Titel des Awards war das wesentliche Kriterium für die Bewertung der Projekte der Impact, also die Relevanz des Erkenntnisgewinns für die wissenschaftliche Community aber auch für die Allgemeinheit. Am überzeugendsten war Synthesechemiker Walter Kuba mit der Präsentation seines Projektes "The perfect match - Tools for controlling molecules in living systems". Das in seiner Dissertation neu entwickelte und bereits patentierte Molekül gehört zur nächsten Generation von trans-Cyclooctenen (TCO) und übertrifft das in der klinischen Phase untersuchte TCO in seiner Performance um Größenordnungen.
Deshalb zählt es zu einem vielversprechenden Kandidaten bei der Entwicklung diagnostischer und therapeutischer Plattformen im Kampf gegen bösartige Erkrankungen. Walter Kuba zu seinem Dissertationsprojekt: "Im Mittelpunkt meiner Dissertation stand die Forschung an Molekülen, die es ermöglichen, einen Wirkstoff temporär zu maskieren und kontrolliert nur in Krebszellen freizusetzen - mit dem Ziel die starken Nebenwirkungen, die man leider von der Chemotherapie kennt, wesentlich zu verringern." Die Dissertation wurde am Austrian Institute of Technology in Kooperation mit der Technischen Universität Wien verfasst. Walter Kuba wird am 8. Dezember im Podcast der APA-Science "Nerds mit Auftrag" Einblicke in seinen Lebensweg und seine Erfahrungen als Jungwissenschaftler geben. Sein Lieblingszitat lautet übrigens: "I win or I learn".
Der zweite Platz ging an Renate Weiß von der Universität für Bodenkultur, die in ihrer Dissertation folgende Forschungsfragen positiv beantworten konnte: "Haben aus Abfallstoffen produzierte Enzyme die Fähigkeiten, herkömmliche Industriechemikalien zu ersetzen und können aus Lignin, einem Nebenerzeugnis der Papierindustrie, durch enzymatische Modifikation neue Materialien entwickelt werden?".
Das breite Spektrum der geförderten wissenschaftlichen Forschungsarbeiten wurde mit dem 3. Platz der Dissertation von Katharina Auer-Voigtländer von der Fachhochschule St. Pölten noch erweitert. Sie untersuchte in Ihrem Forschungsprojekt Ankommensprozesse und Subjektpositionierungen fluchtmigrierter Menschen im europäischen Asylsystem am Beispiel Österreichs.
Impactstärkstes Poster wurde prämiert
Neben den bereits abgeschlossenen Wissenschaftsprojekten, die im Rahmen der Science Calls 2016 und 2017 von der GFF NÖ gefördert wurden, wurden auch Poster zu noch laufenden Projekten der Science Calls 2018 und 2019 präsentiert. Der erste Preis für das impactstärkste Poster ging an Carmen Rehm (Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften), die in ihrer Arbeit den Vibrio cholerae Bakterien in Niederösterreichs Badeteichen auf der Spur ist. Christoph Preimesberger, der das größenabhängige Selbstentzündungsverhalten von Holz bei Wood K plus (Kompetenzzentrum Holz GmbH) untersucht, wurde Zweitplatzierter. Kathrin Merle Bieber vom Institut für jüdische Geschichte Österreichs, die sich mit dem Tragen von Tracht durch Jüdinnen und Juden als Repräsentation der Zugehörigkeit in Wien und Niederösterreich zwischen Aufkommen der Sommerfrische und 1938 beschäftigt, erzielte den dritten Platz.
Vernetzungsveranstaltung für Forschende und Interessierte
Die Idee zur Veranstaltung "Impact Award" entstand aus der Überlegung, wie man die Inhalte wissenschaftlicher Projekte übersichtlich und niederschwellig Kolleg*innen aus anderen Wissenschaftsdisziplinen, aber auch der breiten Öffentlichkeit, präsentieren kann. Damit soll das Verständnis für die Notwendigkeit von Forschungsförderung und deren Nutzen transparent gemacht werden. Der Impact Award ist als Vernetzungsveranstaltung konzipiert. Jungwissenschaftler*innen können mit der interessierten Öffentlichkeit und erfahrenen Wissenschaftler*innen wie z.B. Markus Hengstschläger, Genetiker und Aufsichtsratsvorsitzender der GFF, in Kontakt treten. Dieser begeisterte das Publikum mit einer pointierten Keynote zum Thema "Lösungsbegabung als Innovationstreiber".
Über die Gesellschaft für Forschungsförderung NÖ
Die Gesellschaft für Forschungsförderung NÖ fördert mit Mitteln des Landes Niederösterreich im Rahmen von Calls wissenschaftliche Projekte von niederösterreichischen Forschungseinrichtungen. Damit wird sowohl Grundlagenforschung als auch angewandte Forschung in Niederösterreich unterstützt.
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Rückfragehinweis: Mag. Sigrid Rulitz Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich (GFF) s.rulitz@gff-noe.at +43 2742 27570-40 www.facebook.com/forschungsfoerderung.noe www.facebook.com/symposionduernstein www.linkedin.com/company/forschungsfoerderung-noe www.youtube.com/c/noefbat2014 www.instagram.com/gff.noe/
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