Land Tirol und Sozialpartner richten MINT-Koordinationsstelle ein
Das Land Tirol und die Sozialpartner haben im Kampf gegen den Fachkräftemangel eine MINT-Koordinationsstelle geschaffen. Diese neue Stabsstelle soll für Berufswege in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) werben und alle Aktivitäten in diesem Bereich bündeln. Das Land, die Arbeiter- und Wirtschaftskammer sowie die Industriellenvereinigung (IV) und der Gewerkschaft ÖGB Tirol nehmen bis 2025 dafür insgesamt 648.000 Euro in die Hand.
375.000 steuere das Land, die verbleibenden 273.000 Euro die Sozialpartner bei, hieß es in einer Aussendung des Landes am Mittwoch. Die Koordinationsstelle "MKT" soll beim Verein klasse!forschung - Bildung trifft Forschung & Innovation angesiedelt werden, der 2014 mit dem Ziel gegründet wurde, Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften und Technik, Forschung und Innovation in Tirol zu begeistern. Der Schaffung der "MKT" war "auf Initiative der Task Force Industrie 4.0 der Industriellenvereinigung Tirol" im Mai 2021 ein "intensiver Strategieprozess" vorangegangen, an dem neben dem Land auch die AK und WK Tirol, die Standortagentur, die Bildungsdirektion und der ÖGB beteiligt waren, hieß es.
Wirtschaftslandesrat und ÖVP-Landtagswahlspitzenkandidat Anton Mattle verwies in seiner Stellungnahme auf die niedrige Arbeitslosenquote von 2,7 Prozent im Bundesland, gleichzeitig sei man "mit einem Fachkräftemangel konfrontiert, der vor allem naturwissenschaftlich-technische Bereiche betrifft", rechtfertigte Mattle die Schaffung der neuen Einheit. Die Koordinationsstelle als neue Maßnahme gehe Hand in Hand mit anderen Initiativen gegen den Fachkräftemangel. Als zentrale Stelle soll sie alle MINT-Aktivitäten bündeln, strukturieren und abstimmen - vom Kindergarten bis zur Hochschule und weiteren Fortbildungsangeboten, und den Aufbau und die Pflege eines MINT-Netzwerks im Bundesland forcieren.
Zu diesem Zweck soll auch eine übersichtliche, digitale Plattform für MINT-Bildungsangebote in Tirol aufgebaut und betreut werden. Zudem soll die "MKT" als kommunikative Schnittstelle zu nationalen und internationalen Bildungsinitiativen fungieren und eine Anlauf- und Ansprechstelle zur Beratung, Betreuung und Förderung von Bildungsangeboten und Schulprojekten sein. Weitere Aufgaben seien die Planung und Abstimmung bei der Finanzierung von schulischen und außerschulischen MINT-Projekten sowie die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung von Bildungsangeboten.