Policy Brief: Wagniskapitalfinanzierung in Österreich: der Standort Wien als großer Profiteur
Neue Daten über die regionale Verteilung der Wagniskapital-Investitionen innerhalb Österreichs zeigen: Wien dominiert weit stärker als seiner ökonomischen Größe entsprechen würde. Metropolen sind als Standorte für technologie- und wissensintensive Unternehmen attraktiv, da diese von räumlicher Nähe zueinander profitieren; als Folge dieses selbstverstärkenden Prozesses verlieren jedoch andere Regionen an Attraktivität. Gerade angesichts Krisen wie der Covid-19-Pandemie betreibt die Politik, die Wagniskapital fördert, implizit auch regionale Wirtschaftspolitik, denn sie muss eine Entscheidung treffen, wie die gesamtwirtschaftliche Effizienz optimiert werden soll: eher durch räumliche Konzentration oder gleichmäßigere geografische Verteilung?
Einleitung
In ganz Europa gibt es zu wenig Wagniskapital, praktisch jede Studie kommt zu diesem Ergebnis. In Österreich gibt es besonders wenig, daran hat sich auch im abgelaufenen Jahrzehnt nichts geändert: Im aktuellen European Innovation Scoreboard (Europäische Kommission, 2020) liegt Österreich innerhalb der 27 EU-Mitgliedstaaten in der Kategorie "venture capital expenditures" an 20. Stelle. Der Mangel an Wagniskapital stellt die chronische Schwäche von Österreichs Innovationssystem dar. Dennoch lohnt es sich, einen Blick zurück und einen nach vorne zu werfen. Im vorliegenden Policy Brief wird zunächst Bilanz über die 2010er-Jahre in Österreich gezogen und dabei auf die dominante Rolle Wiens eingegangen, anschließend wird diese theoretisch begründet und ein Ausblick auf das laufende Jahrzehnt gegeben. Der empirische Teil des vorliegenden Policy Briefs basiert auf dem neuesten Datensatz von Invest Europe, der erstmals auch regionale Untergliederungen enthält.
Den kompletten Policy Brief lesen Sie unter: http://go.apa.at/1Bm7fzGK (PDF)
Quelle: WPZ