Zahl der Kinderbetreuungsgruppen in Vorarlberg steigt stark an
In Vorarlberg entstehen bis 2024 über 100 neue Kinderbetreuungsgruppen. Für Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) zeigt das, dass das neue Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz seine Wirkung über die Erwartungen hinaus entfalte. Die Opposition im Landtag sieht das anders und fordert eine Ausbildungs- und Personaloffensive. Die größte Herausforderung im Bereich Elementarpädagogik ist die Personalsuche, sagen auch Land und Gemeinden.
Dagegen soll eine "Ausbildungsoffensive" mit neu geschaffenen Ausbildungsmöglichkeiten helfen. Unter anderem wurde am BORG in Lauterach (Bezirk Bregenz) ein neues zweijähriges Tageskolleg für Maturanten geschaffen. Die erste Klasse soll im kommenden Herbst starten, auch wenn sie noch nicht voll sei, teilte die Bildungslandesrätin und Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) mit. An einer Verbesserung der Gehaltssituation, die die Attraktivität des Berufs steigern soll, werde gearbeitet.
Unterstützung für Gemeinden, leistbarere Betreuung
Unterstützung für die Gemeinden gibt es bei den Personalkosten und der Schaffung von Infrastruktur. Um die Kinderbetreuung für Eltern leistbarer zu machen, werden die Einkommensgrenzen im Herbst 2023 nicht wie üblich an die Armutsgefährdungsschwelle angepasst, sondern gemäß dem gestiegenen Lebenshaltungskostenindex um 8,6 Prozent angehoben. Die Ausgaben des Landes für die Elementarpädagogik haben sich in den vergangenen zehn Jahren von 44 (2013) auf - veranschlagte - 99,9 Millionen Euro im Jahr 2023 mehr als verdoppelt.
2021/2022 wurden rund 31.600 Kinder in 672 Einrichtungen betreut. 92 Prozent der Dreijährigen und je rund 100 Prozent der Vier- und Fünfjährigen besuchten eine institutionelle Kinderbetreuung. 2022 wurden 42 neue Gruppen eröffnet. Mit Ende Mai ist für 2023 die Eröffnung von insgesamt 69 neuen Kleinkind- oder Kindergartengruppen und drei Kinderspielgruppen geplant, für 2024 sind derzeit 26 neue Kleinkind- und Kindergartengruppen in Planung. Die Verantwortlichen des Landes erwarteten einen stetigen weiteren Anstieg.
Im Gegensatz zur Landesregierung sah die Opposition die Elementarpädagogik im Land in einer Aussendung vor dem Kollaps und forderte in einem Landtagsantrag einen Masterplan bis Herbst 2023, eine dreijährige Fachschule und bessere Möglichkeiten für Quereinsteigerinnen. Zudem orteten FPÖ, SPÖ und NEOS Planungs- und Führungsversagen bei Schöbi-Fink. Die Arbeitsbedingungen des bestehenden Personals müssten verbessert werden, damit dieses nicht abwandere.