Pandemie treibt weltweite F&E-Ausgaben der Industrie an
In der Coronakrise haben Industriefirmen weltweit ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E) spürbar erhöht. Die Gesamtausgaben seien im dritten Quartal 2021 binnen Jahresfrist um 17,5 Prozent gestiegen, hieß es in einer Analyse von Capital Economics im Auftrag der Beratungsfirma Accenture. "Die Pandemie hat die Investitionen in Forschung und Entwicklung keineswegs zum Erliegen gebracht, sondern vielmehr beschleunigt", so deren Manager Thomas Rinn.
Die Studie zeigt, wie F&E-Ausgaben von mehr als 200 der weltweit größten Unternehmen der Elektroindustrie, des Maschinenbaus und der Medizintechnik seit Mitte 2020 und damit nach Ausbruch von Covid-19 gestiegen sind. Denn die Investitionen seien im Schnitt in den fünf Jahren bis 2019 jährlich nur um 3,6 Prozent geklettert. Unter den zwölf untersuchten Ländern nimmt Österreich den ersten Platz in der Rangliste ein, weil die Alpenrepublik mit einem hohen Anteil der F&E-Ausgaben an der Bruttowertschöpfung der Industrie punkten kann. Deutschland liegt hinter den USA auf Rang Fünf und die Schweiz auf Platz Neun. Am Ende der Rangliste stehen Großbritannien und Norwegen. In das Ranking flossen zudem noch die absoluten F&E-Ausgaben ein, wo China vor den USA liegt, und das Wachstum dieser Investitionen zwischen 2015 und 2019.
Die Digitalisierung wurde als Hauptschwerpunkt der F&E-Anstrengungen identifiziert. Grund sei hier vor allem die Viruspandemie und die aktuelle Unsicherheit an den Weltmärkten, die Arbeitsregelungen, Lieferketten und Nachfragemuster durcheinanderbringe, hieß es. Künstliche Intelligenz, Cloud Computing und Automatisierung hätten in der gesamten Branche einen enormen Aufschwung erlebt, betonte Rinn. "Er ermöglicht es den Unternehmen, schnell auf Störungen und eine veränderte Nachfrage zu reagieren, um nachhaltige Erträge zu erzielen."