137 Forschungsprojekte 2022: Burgenland sieht sich im "Aufholprozess"
Die Forschung Burgenland und die Fachhochschule haben im vergangenen Jahr 137 Forschungsprojekte abgewickelt. 62 wurden neu gestartet, 75 abgeschlossen, wie aus dem am Freitag präsentierten Leistungskatalog hervorgeht. Das Land sei in einem "großen Aufholprozess" gegenüber den anderen Bundesländern, betonte Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ), die Forschung soll weiter ausgebaut werden. Die Investitionen hätten sich in den vergangenen Jahren bereits verzehnfacht.
Auftragsvolumen lag bei zwölf Millionen Euro
"Wir haben ein kräftiges Lebenszeichen abgegeben", meinte Schneemann. 136 Forscherinnen und Forscher waren 2022 an den Projekten beteiligt, ebenso 460 Unternehmens- und Forschungspartner. Das Auftragsvolumen lag bei zwölf Millionen Euro, sagte Silvia Ettl-Huber, Vizerektorin für Forschung und Innovation an der FH Burgenland. Thematisch beschäftigt man sich vor allem mit Gebäudetechnik, Erneuerbaren Energien, Wirtschaftsforschung sowie Digitalisierung. In Zukunft soll Künstliche Intelligenz (KI) weiter in den Vordergrund rücken.
Ein neuer Schwerpunkt liegt auf den 17 UNO-Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals/SDGs), nach denen die Projekte bewertet und gewichtet werden, erläuterte Marcus Keding, Geschäftsführer der Forschung Burgenland. Zusammengearbeitet wird meist mit burgenländischen Klein- und Mittelunternehmen, die die Erkenntnisse in ihren Betrieb einfließen lassen. In der kommenden Woche startet die Forschung Burgenland mit einem Projekt zur partizipativen Entwicklung von Photovoltaik, bei dem es um eine Technologie gehen soll, die der gesamten Bevölkerung bereitsteht.
"Uns geht es als FH momentan nicht so gut"
Finanziell sei die FH derzeit auf das Land angewiesen, meinte Ettl-Huber. Vom Bund erhält man keine Forschungsförderung, die komme nur Universitäten zugute. "Uns geht es als FH momentan nicht so gut", betonte die Vizerektorin. Landesrat Schneemann erläuterte, im Vorjahr seien rund 80 Millionen Euro für Forschung ausgegeben worden, davon drei Viertel von den Unternehmen selbst, aber auch das Land leiste seinen Beitrag. Die Infrastruktur sei mit dem Informatikum in Eisenstadt sowie mit Energetikum und "Lowergetikum" in Pinkafeld ausgebaut worden. Mit der Forschung Burgenland wurde eine Drehscheibe für Forschung geschaffen.