Medienethik in Zeiten der Digitalisierung
Kürzlich hat an der Fachhochschule St. Pölten die Jahrestagung des Interdisciplinary Media Ethics Centre (IMEC) in Kooperation mit der FH St. Pölten stattgefunden. Thema der Veranstaltung war "Der Mensch im digitalen Zeitalter: ethische Fragen zum Einfluss von Ökonomisierung, Digitalisierung und Mediatisierung auf die Conditio humana". Am Programm standen Vorträge unter anderem zu ethischen Fragen, gesellschaftlicher Verantwortung, Selbstregulation, Kindermedien und Ergebnissen empirischer Studien.
"Die digitale Transformation der Medienwelt wirft eine Vielzahl ethischer Fragen auf, die auf der Tagung thematisiert wurden. Die Veranstaltung bot dabei eine möglichst große Perspektivenvielfalt aus Sicht von Medienethik, Philosophie, Psychologie, Wirtschaftswissenschaft, Rechtswissenschaft, Soziologie und Technikforschung", erklärt Michael Litschka, Leiter des Studiengangs Digital Media Management des FH St. Pölten und Mitorganisator der Veranstaltung.
"Das Thema 'Der Mensch im Digitalen Zeitalter' ermöglicht Anknüpfungspunkte aus sehr verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Die Tagung in St. Pölten war solchen Fragen gewidmet und bot Raum, sich im interdisziplinären Diskurs intensiv miteinander über Herausforderungen und Lösungsoptionen zu verständigen", sagt Larissa Krainer vom Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und Mitorganisatorin der Tagung.
Krainer präsentierte auf der Tagung eine ethische Reflexion interdisziplinärer Perspektiven und Fragestellungen zum Mensch im digitalen Zeitalter. Matthias Rath von der PH Ludwigsburg referierte zum Tagungsthema "Conditio humana" aus philosophischer Sicht.
Verantwortung, Selbstregulierung, Kindermedien
Marlies Prinzing von der deutschen Hochschule Macromedia sprach über gesellschaftliche Verantwortung und öffentliche Reflexion der Kommunikationswissenschaft u. Medienethik, Thomas Steinmaurer von der Universität Salzburg stellte ein Konzept der "digitalen Resilienz zwischen individueller Selbstbestimmung und sozialer Verantwortung" vor und Franzisca Weder, Isabell Koinig, Denise Voci sowie Matthias Karmasin von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/ÖAW präsentierten einen Ländervergleich zu Medienethik und sozialer Verantwortung für die D-A-CH-Region.
Gudrun Marci-Boehncke von der TU Dortmund referierte zur Medienpraxis in der Kinder- und Jugendliteratur und Caroline Roth-Ebner von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt sprach zu Erlebniswelten für Kinder und deren medienpädagogischen Implikationen.
Fabian Wiedel von der Universität Passau präsentierte in seinem Abschlussvortrag zur Tagung Grenzen der Aufmerksamkeit und mentale Überlastungen in einer mediatisierten Gesellschaft und Fragen nach der Verantwortung und Michael Litschka von der FH St. Pölten sprach zum Thema Selbstregulierung und Social Choice.
Interdisciplinary Media Ethics Centre (IMEC)
Im Jahr 2015 gründete eine Gruppe internationaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Wien das Interdisziplinäre Zentrum für Medienethik (IMEC). Die Forschungs- und Beratungseinrichtung beschäftigt sich mit Fragen der Ethik in einer vernetzten und digitalisierten Welt und sucht den aktiven Austausch mit Medienpraktikerinnen und -praktikern sowie Medienpolitikerinnen und -politikern. Beteiligt sind die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, das Institut für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, die PH Ludwigsburg, die Universität Bremen und die FH St. Pölten. Michael Litschka von der FH St. Pölten ist zweiter Sprecher des IMEC.
Über die Fachhochschule St. Pölten
Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung in den sechs Themengebieten Medien & Wirtschaft, Medien & Digitale Technologien, Informatik & Security, Bahntechnologie & Mobilität, Gesundheit und Soziales. In mittlerweile 17 Studiengängen werden mehr als 3.000 Studierende betreut. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt zu den oben genannten Themen sowie institutsübergreifend und interdisziplinär. Die Studiengänge stehen in stetigem Austausch mit den Instituten, die laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickeln und umsetzen.
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