Ausstellungen und Kino nehmen sich Jubiläum 50 Jahre Mondlandung an
Mit einem bunten Reigen an Ausstellungen und Veranstaltungen begeht Österreichs Museenlandschaft den 50. Jahrestag der Mondlandung am 21. Juli. Aber auch die Wissenschaftskabarettisten "Science Busters", die Münze Österreich und nicht zuletzt eine aufwendige Kino-Doku greifen das Thema auf. Ein kursorischer Überblick:
Auf die Spuren Österreichs im All kann man sich im Haus der Geschichte Österreich (hdgö) in der Wiener Neuen Burg begeben. Unter dem Titel "Österreich im All. Ein Land hebt ab!" widmet man sich bis 1. September vor allem dem ersten und bekanntlich einzigen Rot-weiß-roten Raumflug. "Austronaut" Franz Viehböck hat dafür seinen Fundus geöffnet und auch Kurt Waldheims 1977 an Bord der Sonde Voyager 1 auf dem Weg durchs All gebrachte Grußbotschaft der Menschheit hat in der kleinen Sonderschau ihren Platz.
Ein kleiner Mond-Hotspot befindet sich auch in Krems (NÖ). So zeigt etwa das dortige Karikaturmuseum schon seit Ende Februar die Ausstellung "Wettlauf zum Mond! Die fantastische Welt der Science-Fiction". Die Schau ist noch bis 27. Oktober zu sehen. Darüber hinaus lässt sich ab 14. Juli unweit des Karikaturmuseums, in der Kunsthalle Krems, auch ein "Ticket to the Moon" (bis 3. November) lösen. Die "vielgesichtige Ausstellung" widme sich vor allem "künstlerischen Kommentaren zur Mondlandung und dem Mond als Symbol für menschliche Träume, Sehnsüchte und Spekulationen".
Größte Ausstellung im NHM
Die größte Ausstellung zum Thema in Österreich zeigt das Naturhistorische Museum Wien (NHM) ab 30. Oktober. Dabei soll es um den Erdtrabanten in seiner Gesamtheit gehen. Neben der Raumfahrt werde es um Astronomisches, aber auch um Kulturwissenschaftliches und Popkulturelles gehen, wie NHM-Direktor Christian Köberl der APA erklärte. Das Haus am Ring verfügt schon lange über ein kleines Gesteins-Krümelchen, das im Zuge der Apollo 17-Mission vom Mond mitgebracht wurde, seit wenigen Jahren über ein größeres Fragment von Mondbasalt von der Apollo-15-Mission, vulkanische Glaskügelchen vom Mond sowie Mondmeteoriten - die natürlich alle gezeigt werden. Für die Ausstellung kündigte Köberl zudem eine "große" Neuerwerbung des Museums an.
Ein besonderes Geschenk der USA - nämlich jene österreichische Flagge, die mit Apollo 11 zum Erdtrabanten geflogen ist, und weitere Mondgesteinsfragmente, die der einstige Bundespräsident Franz Jonas 1971 dem Technischen Museum Wien schenkte - bildet eines der Herzstücke der kleinen Ausstellung "High Moon", die derzeit und noch bis 6. Oktober im TMW zu sehen ist. Außerdem zeichnet man dort anhand mehrerer Großmodelle die Entwicklung des NASA-Apolloprogramms nach, das den USA schließlich den größten Erfolg im "Space Race" mit der Sowjetunion brachte. Ab 28. Juni geht es auch akustisch Richtung Mond, wenn die zum TMW gehörende Österreichische Mediathek ihre Onlineausstellung "Fly me to the Moon" mit Archivaufnahmen zur Geschichte der Raumfahrt lanciert.
"Fly Me To The Moon" im MdM
Physisch begehbar, aber unter dem gleichen Titel öffnet am 20. Juli das Museums der Moderne (MdM) in Salzburg die Pforten seiner Sommerausstellung: "Fly Me To The Moon - 50 Jahre Mondlandung" wird in Kooperation mit dem Kunsthaus Zürich erstellt und zeigt einen "Streifzug durch die Geschichte der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Mond". Nach ihrem Start in der Schweiz kommt die Schau rechtzeitig zum 50. Jahrestag und zum Beginn der Festspiele in die Mozartstadt.
Auch in den heimischen Kinos lässt sich ab 7. Juli mit der schlicht "APOLLO 11" betitelten Dokumentation tief in die damaligen Ereignisse eintauchen. Unter der Regie von Emmy-Preisträger Todd Douglas Miller richtet sich der Blick mittels aufwendig restauriertem, teilweise noch nie gezeigtem Film- und Audiomaterial von Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Co auf die wegweisende Mission. Auf dem renommierten "Sundance Film Festival" wurde der Streifen Anfang des Jahres mit einer Auszeichnung bedacht.
Saisonabschluss für Science Busters
"The Eagle has landed - 50 Jahre Mondlandung" heißt es am 14. Juni im Stadtsaal Wien, wenn die "Science Busters" ihren Saisonabschluss begehen. "Jetzt ist es schon ganz schön lange her, dass Neil Armstrongs kleiner Schritt ein riesiger für die Menschheit war", so die Erklärung für die Schwerpunktsetzung im Ankündigungstext.
Mit einer - allerdings schon ausverkauften - auf einer Seite nach außen gewölbten Silbermünze mit einem Nennwert von 20 Euro würdigt die Münze Österreich das historische Ereignis. Bleibende Erinnerungen verspricht auch eine zwölftägige USA-Reise unter der Leitung des Astronomen und früheren Direktor der Kuffner Sternwarte und des Planetariums in Wien, Peter Habison. Besucht wird unter dem Titel "50 Jahr Mondlandung" beispielsweise mit dem Kennedy Space Center in Orlando (US-Bundesstaat Florida) oder dem Johnson Space Center der NASA in Houston zwei zentrale Orte für das Unterfangen.