Wissenschaftlerin der Universität Salzburg engagiert sich für das Armenische Kloster Arakelots
Die renommierte Armenien-Expertin Dr. Jasmine Dum-Tragut, Leiterin des Zentrums zur Erforschung des Christlichen Ostens an der Universität Salzburg, hat sich einem ehrgeizigen Ziel verschrieben: Sie möchte das historische Kloster Arakelots sowie die dazugehörige mittelalterliche Siedlung vor dem drohenden Verfall bewahren.
Mit ihrer Expertise und Leidenschaft für die armenische Kultur setzt Jasmine Dum-Tragut ein Zeichen für den Erhalt von Geschichte und Tradition - ein Aufruf, der weit über die Mauern des Klosters hinausreicht. Die Wissenschaftlerin sieht darin auch die Chance zur Stabilisierung der armenisch-aserbaidschanischen Grenzregion beizutragen.
Dafür hat Jasmine Dum-Tragut bereits erfolgreich die Nominierung des Klosters und der Siedlung für das internationale Programm der sieben am stärksten gefährdeten europäischen Kulturstätten "Europa Nostra 7 Most Endangered" in die Wege geleitet. In die Liste der 14 gefährdetsten Kulturdenkmäler wurde Arakelots bereits aufgenommen.
Juwelen des mittelalterlichen armenischen Kulturerbes
Versteckt in den Wäldern der Region Tavush im Norden Armeniens, seien das Kloster und die Siedlung Arakelots Juwelen des mittelalterlichen armenischen Kulturerbes, sagt Jasmin Dum-Tragut: "Seine abgeschiedene Lage und die Nähe zur armenisch-aserbaidschanischen Grenze unterstreichen seine historische und geopolitische Bedeutung." Die Restaurierung könne als Katalysator für Versöhnung, regionale Stabilität und nachhaltige Entwicklung wirken und einen Weg bieten, das Erbe in eine Ressource für Frieden und Fortschritt zu verwandeln, zeigt sich die Armenien-Expertin überzeugt.
Kloster und Siedlung Arakelots
Arakelots bietet wertvolle Einblicke in das kulturelle und wirtschaftliche Leben des 13. Jahrhunderts. Das Kloster erblühte unter der Herrschaft der georgischen Zakariden und der Mongolen und profitierte von seiner Steuerfreiheit als Klostergut. Die symbiotische Beziehung zwischen dem religiösen und dem weltlichen Bereich förderte den Wohlstand und hinterließ ein bemerkenswertes Erbe an armenisch-georgischen kulturellen Einflüssen. Trotz seiner historischen Bedeutung wurde der Ort im 17. Jahrhundert verlassen und blieb weitgehend unerforscht.
Dum-Tragut: "Heute sind das Arakelots-Kloster und die gleichnamige Siedlung durch eindringende Vegetation, baulichen Verfall und klimabedingte Gefahren stark bedroht. Bedeutende Strukturen sind durch vergangene Erdbeben sichtbar beschädigt. Vom Menschen verursachte Einflüsse wie Graffiti und fehlende Schutzmaßnahmen verschlimmern die Situation weiter. Außerdem beherbergt das Kloster eine Fledermauskolonie, was einen Balanceakt zwischen der Erhaltung des kulturellen Erbes und dem Schutz der Tierwelt erfordert."
Kooperationen und Maßnahmen
Die von Jasmin Dum-Tragut federführend vorangetriebene Nominierung des Klosters für das "7 Most Endangered"-Programm wird vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Sport der Republik Armenien, der Gemeinde Atscharkut, Blue Shield Armenien und dem Institut für Archäologie und Ethnographie der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Republik Armenien unterstützt. Zusätzliches Fachwissen kommt von der Universität für Weiterbildung in Krems, Österreich.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen umfassen die ganzheitliche Erforschung, Reinigung und Erhaltung des Klosters und der Siedlung Arakelots sowie die Entwicklung nachhaltigen Ökotourismus. Lokale Interessensgruppen, darunter akademische Einrichtungen und Organisationen der Zivilgesellschaft, sind in diese Bemühungen eingebunden. Bildungsinitiativen und die Verbesserung von Wanderwegen sollen die lokale Bevölkerung mit ihrem vergessenen mittelalterlichen Erbe verbinden und den Stolz und die Wertschätzung für die kulturelle Identität der Region fördern.
KONTAKT: Univ.Doz.Dr.DDr.h.c. Jasmine Dum-Tragut Bakk.rer.nat Leiterin ZECO Zentrum zur Erforschung des Christlichen Ostens Leiterin Armenische Studien Fachbereich Bibelwissenschaft und Kirchengeschichte, Senior scientist Universitätsplatz 1, 5020 Salzburg Tel. +43662-8044-2691 jasmine.dum-tragut@plus.ac.at