FH und Privatunis ringen um mehr Wertschätzung
Die Fachhochschulkonferenz (FHK) appelliert an die Verhandlungsteams zur Bildung der neuen Bundesregierung, Fachhochschulen (FH) - oder auch Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW), wie sich die Einrichtungen nun auch nennen dürfen - nachhaltig zu stärken. "Ohne ausreichende finanzielle Mittel für Forschung bleibt das enorme Potenzial des Sektors ungenutzt", betonte FHK-Präsidentin Ulrike Prommer in einer Aussendung.
Die bisherigen Schritte des Bildungsministers Martin Polaschek (ÖVP), darunter etwa Teuerungsausgleich und zusätzliche Studienplätze, seien laut einer Presseaussendung der FHK "unzureichend": "Es braucht endlich strukturelle Maßnahmen, wie eine nachhaltige Forschungsförderung und akkreditierte Doktoratsprogamme, um unsere Hochschulen zukunftsorientiert weiterzuentwickeln", wurde Prommer zitiert.
Universitätskonferenz gegen Promotionsrecht für FH
Die FHK-Präsidentin reagierte damit auch auf die von der Universitätskonferenz (uniko) zuvor verlautbarte Forderung an die künftige Regierung, dass man dem Druck der FH nach einem eigenständigen Promotionsrecht keinesfalls nachgeben sollte. Zwar würde dort erfolgreich Auftragsforschung betrieben, hatte uniko-Präsidentin Brigitte Hütter vor Journalisten gemeint, aber eben kaum Grundlagenforschung. Man wolle aber nicht "das Naserl hoch tragen". Für Doktoratsprogramme könnten FH jetzt schon mit Unis kooperieren. Das wolle man auch weiter gerne tun, so Hütter.
Aber: Gerade in stark anwendungsorientierten Gebieten wie KI, Digitalisierung, erneuerbare Energien und Gesundheit würden die FH bzw. HAW für Österreich wichtige Forschungsschwerpunkte aufweisen, sagte FHK-Generalsekretär Kurt Koleznik. "Es darf nicht sein, dass zukunfts- und anwendungsorientierte Forschungsfelder brachliegen, nur weil heimische Universitäten sie nicht beforschen", so Koleznik.
Auch Privatunis sehen sich benachteiligt gegenüber Unis
Auch die privatrechtlichen Unis und Hochschulen stellten am Mittwoch ihre Forderungen an die neue Regierung, darunter die Studienplatzförderung für Mangelberufe, die bessere "Arbeitsverteilung" im tertiären Bereich, die gleichwertige Antragsberechtigung für Forschungsprojekte und die Einbeziehung der Vertreterinnen und Vertreter privatrechtlich organisierter Universitäten und Hochschulen in alle bildungsstrategischen Gremien.
"Seit über zwei Jahrzehnten bringen wir Studierende, Lehrende und Forschende aus der ganzen Welt nach Österreich, verbessern die heimische wissenschaftliche Leistungsbilanz und tragen maßgeblich zur Wertschöpfung am Standort bei", so Karl Wöber, Vorsitzenden-Stellvertreter der Österreichischen Privatuniversitäten Konferenz (ÖPUK), laut Presseaussendung. "Unsere Leistungen für den Standort sind offensichtlich, werden aber zu wenig anerkannt", so der ÖPUK-Vertreter.
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