AstraZeneca - Britische Impfkommission ändert Empfehlung
Die britische Impfkommission hat ihre Empfehlung für den AstraZeneca-Impfstoff nach einer Überprüfung geändert. Das Präparat soll künftig möglichst nur noch über 30-Jährigen verabreicht werden, wie die Kommission mitteilte. Grund sind Berichte über seltene Fälle von Blutgerinnseln im Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Vakzin.
Diese Meldung wurde aktualisiert: Neu: 2. Absatz, keine Auswirkung auf nationale Impfkampagne
Wer in Großbritannien die erste Impfung mit dem Mittel von AstraZeneca erhalten hat, soll es auch bei der zweiten bekommen. Das gab Lim Wei Shen bekannt, Vorsitzender des Corona-Ausschusses beim Gemeinsamen Impfausschuss (JCVI). Die neuen Empfehlungen für den Einsatz von AstraZeneca werden nach Angaben des Vize-Gesundheitschefs für England, Jonathan Van-Tam, zu keiner nennenswerten Störung des Impfplans in Großbritannien führen. Die Impfstoffe anderer Hersteller dürften in genügender Menge verfügbar sein, sagt er.
In Großbritannien sind nach Angaben der Arzneimittelbehörde MHRA bisher 79 Fälle von seltenen Blutgerinnseln nach Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff aufgetreten. Dabei kam es zu 19 Todesfällen. Die meisten dieser Fälle betrafen junge Menschen. Ein direkter Zusammenhang mit dem Impfstoff konnte laut Impfkommission zwar noch nicht nachgewiesen worden. Aber angesichts des geringeren Risikos für jüngere Menschen an Covid-19 zu sterben, habe man diese Abwägung getroffen, hieß es.
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hatte zuvor mitgeteilt, die Anwendung des Corona-Impfstoffes von AstraZeneca trotz der selten auftretenden Blutgerinnsel nicht einzuschränken. Der Nutzen des Wirkstoffes sei höher zu bewerten als die Risiken, so die Behörde. Die Universität Oxford hatte eine klinische Studie mit dem AstraZeneca-Impfstoff an Kindern und Jugendlichen wegen der Überprüfung vorübergehend gestoppt.