Mai ist "Monat der Hautgesundheit" - Schwerpunkt Psoriasis
Die Psoriasis, auch bekannt als Schuppenflechte, steht im Fokus des "Monats der Hautgesundheit", der heuer wieder im Mai begangen wird. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Kampf gegen Stigmatisierung, hieß es beim Auftakt-Pressegespräch mit Fachärztinnen- und Ärzten in Wien.
International wird am 1. Mai der internationale Tag der Hautgesundheit begangen, in Österreich ist auch 2023 der ganze Mai "Monat der Hautgesundheit". Die Bedeutung der Haut für Gesundheit und Wohlbefinden soll ins allgemeine Bewusstsein gerückt werden, es werden niederschwellig Informationen über aktuelle Fortschritte in der Behandlung häufiger Hauterkrankungen verbreitet.
Kinder aufklären im Kampf gegen Stigmatisierung
Da vor allem sichtbare Krankheiten wie Schuppenflechte, medizinisch "Psoriasis", zusätzlich zu Stigmatisierung, Rückzug und psychischen Problemen führen können, fokussiert darüber hinaus das 2020 ins Leben gerufene Projekt "Schüler für Schüler" in kurzen Videos auf Aufklärung und Bewusstseinsbildung von Gleichaltrigen in Sachen Hautgesundheit bzw. vor allem sichtbare Hautkrankheiten. Rund 250.000 Menschen sind in Österreich von Psoriasis betroffen.
Es gäbe eine Wechselwirkung mit psychischen Problemen: Die Hälfte der Kinder mit Neurodermitis sei einer Studie zufolge unglücklich oder depressiv, bis zu 35 Prozent leiden unter Mobbing. Die Wiener Oberärztin Christine Bangert verwies auf den Zusammenhang von "Haut und Seele" und begrüßte eine Entstigmatisierung durch Vorbilder.
In der Therapie der Psoriasis, des "Chamäleons unter den Hauterkrankungen", konnten in den vergangenen Jahren große Fortschritte erzielt werden, erklärte Paul Sator, Leiter der Psoriasis-Ambulanz an der Wiener Klinik Hietzing. Er leitet die Arbeitsgruppe "Biologika und Immuntherapie bei chronisch entzündlichen Hauterkrankungen" der ÖGDV. Eine frühzeitige Therapie-Einleitung sei entscheidend, ebenso Anpassungen und Kontrollen von Co-Morbitäten und Co-Medikation.
Telemedizin als Unterstützung
Oft sind Hauterkrankung nur die Spitze des Eisberges, und rund ein Fünftel der Patienten in der allgemeinmedizinischen Praxis haben ein dermatologisches Problem. Haus- und Hautärzte müssten naher zusammenrücken, so die Experten. Telemedizin könne einen wertvollen Beitrag leisten, so Johann Bauer, Vorstand der Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie in Salzburg. Der ÖGDV-Präsident warnte vor den Folgen des drastischen Rückgangs an Vorsorge-Untersuchungen in der Pandemie: So wurden 2020 Melanome signifikant seltener neu diagnostiziert, vor allem in der Periode des ersten Lockdowns. Bis zu 50 Prozent hatte die Vorsorge abgenommen, nun zeigen sich allmählich die Folgen.
Hinter der Initiative zur Hautgesundheit stehen der Verein big5health, die ÖGDV, die Gesellschaft für Dermatologische Kosmetik und Altersforschung (ÖGDKA), der Berufsverband Österreichischer Dermatologen (BVÖD), das Karl-Landsteiner-Institut für pädiatrische Dermatologie und seltene Erkrankungen und die Aktion "Sonne ohne Reue" der Österreichischen Krebshilfe.
Service: Details unter www.meinehautgesundheit.at und www.schuelerfuerschueler.at