„Gazellen“ - schnell wachsende Unternehmen als Jobmotoren
David L. Birch, ein am Massachusetts Institute of Technology (MIT) lehrender Ökonom, hat Ende der 1970er Jahre bereits beobachtet, dass manche Unternehmen extrem schnell wachsen und viele neue Arbeitsplätze schaffen. Er nannte diese rasch expandierenden Unternehmen "Gazellen". In den letzten Jahren - nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise - hat die europäische Wirtschaftspolitik "Gazellen" wieder auf die Agenda gesetzt.
Das charakteristische Merkmal von Gazellen ist ihr schnelles Wachstum. Die OECD und Eurostat zählen beispielsweise jene Unternehmen als Gazellen, die höchstens fünf Jahre alt sind und über einen Zeitraum von drei Jahren eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate – gemessen an MitarbeiterInnen und Umsatz - von über 20 Prozent aufweisen.
Diese erfolgreiche Entwicklung von Gazellen geht zumeist darauf zurück, dass sie eine neue Technologie aufgreifen oder eine Marktlücke besetzen. Als „early adopters“ neuer Entwicklungen tragen sie auch zur Steigerung der Wissensbasis und Innovationskraft des gesamten Standortes bei. Darüber hinaus tragen sie wesentlich zur Schaffung neuer Arbeitsplätze bei: Nach Berechnung des WIFO sind 32,4 Prozent der in den Jahren 2000 bis 2005 neu entstandenen Arbeitsplätze in 5 Prozent der Unternehmen entstanden.
Laut einer Erhebung der Statistik Austria gab es 2011 insgesamt 2.564 schnell wachsende Unternehmen in Österreich (durchschnittliches jährliches Wachstum von 10 Prozent; 10 unselbstständig Beschäftigte zu Beginn der Wachstumsperiode). Überdurchschnittlich viele Gazellen gibt es im wirtschaftsnahen Dienstleistungsbereich, dem IT- und Gesundheitswesen.