Alpbach - Karlheinz Töchterle plädiert für "breite Spitze" in der österreichischen Unilandschaft
"Die ideale Universität - Forschung, Lehre, Innovation" stand heuer im Mittelpunkt der traditionellen Diskussionsveranstaltung des Wissenschafts- und Forschungsministeriums am Vorabend der Eröffnung der Alpbacher Technologiegespräche. Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle ging unter der Moderation von Michael Fleischhacker mit Dr. Dieter Lenzen (Universität Hamburg), Dr. Andrea Schenker-Wicki (Österreichischer Wissenschaftsrat, Universität Zürich) und Dr. Monika Henzinger (Universität Wien) der Frage nach, wie Universitäten im Spannungsverhältnis Forschung, Lehre und Innovation möglichst ideal agieren und sich positionieren können. Denn wissenschaftliche Einrichtungen bewegen sich am Beginn des 21. Jahrhunderts zwischen den Extremen eines humanistischen Ideals von Forschung und Lehre auf der einen Seite und der aktuellen Anforderung, für Innovation zu sorgen, auszubilden und den Standort zu sichern auf der anderen Seite.
Töchterle plädierte, gefragt nach seiner Vorstellung der idealen Hochschullandschaft in Österreich, für eine "breite Spitze": Dieses scheinbare Paradoxon berücksichtige gerade auch den Wert der Regionen. "Wir haben in Österreich mehrere Universitäten von hoher Qualität, die wir halten und weiter ausbauen können", sprach sich der Minister gegen eine wissenschaftliche und folglich kulturelle und wirtschaftliche Ausdünnung der Regionen und Konzentration auf eine oder wenige "Elite-Universitäten" aus. Damit diese "breite Spitze" zum Erfolg führe, müssen aus Sicht Töchterles gewisse Aspekte erfüllt werden, etwa das Berücksichtigen einer kritischen Größe sowie Profilbildung und das Schaffen von Verbünden zur verstärkten Zusammenarbeit, wie dies etwa am Sonntag mit der Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens dreier Unis im Rahmen der EUREGIO erreicht wurde.
Der Minister bekräftigte sein Ziel, die Hochschulen künftig finanziell noch besser auszustatten, betonte aber auch: "Ich glaube nicht, dass immer nur Geld Wissenschaft spielt." Es gebe eine Fülle an Fächern, wo man auch mit wenigen Mitteln erfolgreich sein könne. Neben der öffentlichen Mittelausstattung gelte es aber gerade auch in Österreich - laut OECD leisten private Haushalte in keinem anderen OECD-Land einen so geringen Beitrag -, verstärkt private Mittel zu lukrieren. Dazu gehören auch Studienbeiträge - "für jene, die es sich leisten können, und in einer Höhe, die niemandem von einem Studium abhält". Weiters plädierte Töchterle einmal mehr für eine höhere Wertschätzung von Handwerksberufen und nichtakademischen Ausbildungen. "Wir haben einen sehr guten Ausbildungsmix, das zeigen uns auch die Arbeitsmarktdaten, gerade bei jungen Menschen."
Bei seiner "platonischen Annäherung" an die ideale Universität betonte Töchterle, dass die "starke Gemeinsamkeit der forschenden Lehre und Bildung durch Wissenschaft moderner und aktueller denn je ist". Als Beispiel nannte er etwa die Doktoratskollegs, die zuletzt mit rund 18 Millionen Euro ausgebaut wurden. "Forschung im Team gemeinsam mit jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern - gerade das macht Universität aus."
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