Wonach forschen Österreichs Fachhochschulen?
Die Österreichische Fachhochschul-Konferenz, die sich der Förderung von fachhochschulischer Wissenschaft, Forschung und Lehre in Österreich widmet, veranstaltet jedes Jahr in Kooperation mit einer Mitgliedsinstitution das Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen.
Die Austragung des 7. Forschungsforums der österreichischen Fachhochschulen am 3. und 4. April 2013 erfolgt in Kooperation mit der Fachhochschule Vorarlberg. Sie hat sich zur Aufgabe gestellt, mit dem Forschungsforum eine Plattform zu organisieren, auf der repräsentative und herausragende Forschungsergebnisse österreichischer Fachhochschulen vorgestellt werden können.
Dem breiten Aufruf zur Einreichung von wissenschaftlichen Beiträgen in den Themenbereichen Technik/Ingenieurwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften, Gestaltung und Gesundheitswissenschaften folgten 561 Autorinnen und Autoren. Alleine diese große Zahl an Akteuren zeigt bereits die große Leistungsfähigkeit der anwendungsorientierten Forschung an Österreichs Fachhochschulen auf. Die Einreichungen wurden von einer interdisziplinären Fachgruppe, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern österreichischer Fachhochschulen, in anonymisierter Form begutachtet. Die Organisatoren des 7. Forschungsforums haben schließlich aus der daraus resultierenden Reihung die 86 besten Scientific Paper und weitere 67 wissenschaftliche Einreichungen als Scientific Poster ausgewählt.
Sehr viele Beiträge für das 7. Forschungsforum sind dem Bereich Technik und Ingenieurwissenschaften zuzuordnen, mitbedingt auch durch die große Vielfalt der F&E-Themen in diesem Bereich. So werden auf dem Forschungsforum Beiträge zur Informationstechnologie, Automatisierungstechnik, Materialoptimierung, zu mechatronischen Systemen sowie zur Energieeffizienz in Gebäuden und Netzwerken vorgestellt. Mit der Bearbeitung dieser Themen stellen sich die Fachhochschulen der europaweiten Herausforderung durch IKT, intelligente Produktionsverfahren, technologische Integration für industrielle Anwendungen, neue Materialien, Energieeffizienz und Energieeinsparung zur Produktivitätssteigerung der heutigen Wirtschaftszweige beizutragen. Ähnlich zahlreich und vielfältig sind die Beiträge zur Gesundheitswissenschaft. Die auf dem Forschungsforum vorgestellten F&E-Aktivitäten umfassen Gesundheitsmanagement, technische Aspekte in der Diagnostik, Biotechnologie und Biomedizin sowie Prävention, die z.B. durch Bildungsmaßnahmen erreicht werden kann. Damit stellen sich die Fachhochschulen dem Ziel des europäischen Gesundheitsforschungsprogrammes, zu einer Verbesserung der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger, sowie zur Steigerung und Verstärkung von Marktfähigkeit und Innovationskapazität der im Gesundheitssektor tätigen Unternehmen beizutragen.
Die wirtschaftswissenschaftlichen Beiträge für das Forschungsforum befassen sich vorwiegend mit Themen des Innovations- und Personalmanagements in Netzwerken, Unternehmen und anderen Organisationen. Damit verfolgen die F&E-Aktivitäten an den Fachhochschulen die internationalen Bemühungen, hochqualifizierte Fachexpertinnen und Fachexperten als maßgeblich treibende Kraft für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in der Wirtschaft und in den Regionen zur Geltung kommen zu lassen. Im Bereich Gestaltung stehen Kommunikationsmedien im Fokus und die Frage, inwiefern Benutzerbedürfnisse und Forschungsergebnisse in den Designprozess systematisch eingebunden werden können. In diesem Zusammenhang sind Reporting und Grafikdesign ebenso Gegenstand der Forschung wie die Entwicklung von computerunterstützten Interaktionstechniken und neuen Evaluationsmethoden. Damit stehen die Fachhochschulen auch der Kreativwirtschaft in ihren Bemühungen bei, Produkte und Dienstleistungen durch ihre vorteilhafte Gestaltung international konkurrenzfähig zu halten. Die Beiträge aus dem Bereich Sozialwissenschaften beschäftigen sich überwiegend mit den sozialwirtschaftlichen Aspekten aktueller Maßnahmen zum Nutzen der Gesellschaft. Die Forschungsfragen dieser Beiträge befassen sich mit sozialer Innovation und sozialem Unternehmertum sowie mit den sozialwirtschaftlichen Auswirkungen verschiedener Regulierungsmodelle.
Das Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen bietet eine jährlich wiederkehrende Gelegenheit, sich nicht nur einen Überblick über die aktuellen F&E-Aktivitäten zu verschaffen, sondern auch mit Fachexpertinnen und Fachexperten in einen wissenschaftlichen Diskurs zu treten sowie Kontakte zu nationalen und internationalen Forschungsgruppen zu knüpfen bzw. zu festigen, mit denen die Fachhochschulen bereits erfolgreich F&E-Kooperationen betreiben. Die Vermittlung neuer Impulse ist sowohl seitens der Wissenschaft wie auch seitens der Wirtschaft und Gesellschaft möglich. Auf dem Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen werden auch relevante fachhochschulpolitische Themen diskutiert und damit Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit eröffnet, sich ein umfassendes Bild von der österreichischen Fachhochschullandschaft zu machen.