Forum Alpbach: Grazer Unis bilden BioTechMed-Cluster
Die drei Grazer Unis wollen in Sachen Bio-Tech-Med gemeinsam durchstarten. Am Rande des Forum Alpbach unterzeichneten die Rektoren von Uni, TU und Med-Uni eine Kooperation für eine interuniversitäre Plattform. Ziel ist, durch die Bündelung der Kräfte auch international sichtbar zu werden und durch die Cluster-Bildung auch Spitzenpersonal in die steirische Landeshauptstadt locken zu können, wie Uni-Rektorin Christa Neuper bei einer Pressekonferenz in Alpbach 22. August betonte.
Konzentrieren soll sich die Kooperation zunächst auf die Bereiche Molekulare Biomedizin mit einem Schwerpunkt Stoffwechsel-Erkrankungen, Neuro-Wissenschaften etwa mit Blick auf Alzheimer und Schlaganfall-Behandlung, auf pharmazeutische und medizinische Technologie sowie auf quantitative Bio-Medizin. Projekte sollen gemeinsam geplant, organisiert und durchgeführt werden. Dazu sollen Doktoratsprogramme und Post-Doc-Programme etabliert werden. Ferner vorgesehen ist die Einrichtung von Hochleistungs-Infrastrukturzentren, um die Auslastung teurer Großgeräte zu optimieren.
Die Kooperation der drei Unis soll möglichst eng angelegt werden. So soll etwa ein von der Uni benötigtes Gerät von dieser bestellt und bezahlt werden, aber dann auf der örtlichen TU stehen, weil dort das entsprechende Fachpersonal zur Bedienung vorhanden ist.
Finanzielle Einsparungen sind nicht das Ziel der Zusammenarbeit. Ganz im Gegenteil sollen sogar mehr Personal und Ressourcen aufgestellt werden, wie TU-Rektor Harald Kainz versicherte. Alle Unis hätten sich verpflichtet, zusätzlich Geld in den Bio-Tech-Med-Bereich zu stecken. Dieses gemeinsame Vorgehen sei die einzige Möglichkeit, um auch über die Landesgrenzen hinweg Sichtbarkeit zu erzeugen.
Von der Politik wird das Vorgehen der Hochschulen ausdrücklich begrüßt. Die steirische Wissenschaftslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (V) sieht sogar den allgemeinen Spardruck manchmal als hilfreich an, um solche sinnvollen Kooperationen zu ermöglichen. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (V) sprach von einer "ganz tollen Sache", von der Forschung und Lehre profitieren würden. Das Vorgehen in Graz sei exemplarisch auch für andere Standorte.