FH Kärnten: ForscherInnen ins Rampenlicht rücken
Zahlreiche namhafte Erfolge der Lehrenden und Wissenschaftlichen MitarbeiterInnen der Fachhochschule Kärnten auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung (F&E) unterstreichen die Bedeutung, die diese Tätigkeit in den vergangenen Jahren des Aufbaus an der FH Kärnten gewonnen hat.
F&E haben sich, wenn auch unmittelbar mit dem Lehrgeschehen verknüpft, ihren eigenständigen Stellenwert sowie ihre selbstverständliche Identität geschaffen, weitab davon, nur Antwort auf eine gesetzliche Vorgabe zu sein. Dass dabei der Enthusiasmus der Forschenden in vielen Fällen nach wie vor mangelhafte Rahmenbedingungen kompensieren muss, ist der Leitung der FH Kärnten durchaus bewusst.
Dies bot Anlass, erstmals einen „ForscherInnentag“ zu veranstalten, einen Tag im Zeichen der Wertschätzung für den großen und oftmals nicht abgeltbaren Einsatz der ForscherInnen in deren Tätigkeit. Genutzt wurde der Tag aber auch um über Vergangenheit und erwartbare Zukunft in F&E zu reflektieren und zu diskutieren. Zielvorstellung war, die Arbeit der ForscherInnen, vielfach ein zusätzlicher Aufwand zu Ihrer sonstigen beruflichen Auslastung, zu erleichtern und die Wertschätzung ihrer Tätigkeit sichtbar zu machen. Das Ergebnis dieses Austausches der ForscherInnen mit der Hochschulleitung war eine Liste von Erkenntnissen, die als Basis für ein gedeihliches Wachstum dieser zentralen hochschulischen Aufgabe bewertet wurde. Die wichtigsten resultierenden Erfordernisse daraus sind die Einführung von probaten Anreizsystemen (z.B. adäquate Lehrdeputats Entlastung), vermehrte Unterstützung in der F&E Administration und eine Ausweitung der Forschungsfinanzierung (Basisfinanzierung) über den an der FH Kärnten etablierten erfolgreichen Ansatz der Zentralen Forschungsförderung (ZFF) hinaus.
Diese selbstkritischen Erkenntnisse sind als wesentlicher Antrieb auf dem Weg zu Verbesserung und Fortschritt einzustufen. Dennoch ist es ebenso wichtig, auf vieles bereits erreichtes, Positives hinzuweisen, was hier beispielhaft aufgezeigt werden soll:
Durchaus positiv bewertet wurde die bereits erwähnte Einrichtung der Zentralen Forschungsförderung (ZFF), über welche die FH Kärnten jährlich einen nicht unbeträchtlichen Finanzierungsbetrag bereit stellt, um in den in der F&E-Strategie der FH Kärnten festgelegten F&E-Schwerpunkten erfolgversprechende Eigenprojekte „anzuschieben“. 2012 erfolgte die Vergabe der internen Projektförderung bereits zum dritten Mal. Aus fünf im Wettbewerb eingereichten Projekten erlangten drei Projekte eine einmalige Finanzierungszusage für 2013.
Mit der erstmaligen Anmeldung eines Patents wurde der Bann gebrochen, die FH Kärnten auch in dieser Thematik öffentlich sichtbar werden zu lassen. Patente sind ein für die Innovationsqualität von F&E sehr bezeichnendes Merkmal und werden in der Bewertung von hochschulischen Einrichtungen gewichtig zur Kenntnis genommen.
Zudem dokumentieren ein erfolgreiches 2012 auch die Bearbeitung von mehr als 100 Projekten und ein erwirtschaftetes Drittmittelvolumen von etwa EUR 1,45 Mio. Eine Vielzahl wissenschaftlicher Publikationen und Konferenzbeiträge haben dazu beigetragen, national wie international Namen und Ruf der FH Kärnten positiv assoziierbar zu machen.
Die Leitung der FH Kärnten hat zugesichert, sich mit den Erkenntnissen des „ForscherInnentags“ ernsthaft auseinanderzusetzen und mögliche Lösungsansätze, soweit finanziell „stemmbar“, unterstützen zu wollen.
Von FH-Prof. DI Walter Schneider, Mitglied der Hochschulleitung und Themenverantwortung Forschung und Entwicklung
Zur Person:
FH-Prof. DI Walter Schneider leitet seit 2004 den Studienbereich Bauingenieurwesen und Architektur am Standort Spittal/Drau der Fachhochschule Kärnten. Walter Schneider wählte während seines Studiums des Bauingenieurwesens an der TU Graz die Vertiefungsrichtung Baubetrieb und Bauwirtschaft. Nach seinem Studium 1981 startete er seine Karriere bei ILBAU/STRABAG, wo er bis zu seinem Eintritt in die FH Kärnten tätig war. Mehr als 20 Jahre war Walter Schneider im Tunnelbau im Einsatz und hat in verantwortlicher Position an internationalen Großprojekten wie der U-Bahn in Washington/USA, der Metro in Kopenhagen, den Bauprojekten Kharoun IV/ Iran und Manapouri/Neuseeland mitgewirkt.
Von 2001 bis 2004 war Walter Schneider Direktionsleiter der STRABAG AG und war in dieser Funktion international für maschinelle Tunnelvortriebe zuständig. In dieser Phase war er auch an der Akquisition und der Arbeitsvorbereitung für das Baulos Amsteg des Gotthard Basistunnels beteiligt. Neben der Leitung der Studiengänge Bauingenieurwesen hält Walter Schneider an der FH Kärnten Lehrveranstaltungen zu den Themen Bauverfahren und Baubetrieb, Grundbau und Bodenmechanik und gibt seine Expertise in Tunnelbau an die Studierenden weiter.