Alpbach - Töchterle: "Der Reichtum der Alpen und seine nachhaltige Nutzung" - Multilaterale Forschungskooperation unterzeichnet
"Der Reichtum der Alpen und seine nachhaltige Nutzung" stehen im Zentrum einer multilateralen Kooperation Österreichs mit Südtirol, Slowenien und der Schweiz, die heute in Alpbach unterzeichnet wurde. Minister Töchterle und seine Amtskollegen aus Slowenien, Dr. Jernej Pikalo, und der Schweiz, Dr. Mauro Dell` Ambrogio, sowie Südtirols Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder haben damit die Intensivierung der multilateralen Forschungszusammenarbeit der vier Länder im Bereich der nachhaltigen Ressourcennutzung in europäischen Gebirgsräumen vereinbart. "In den Alpen liegt ein hohes Potenzial für nachhaltige Ressourcennutzung, das es durch Wissenschaft und Forschung noch stärker zu heben gilt. Dafür ist die länderübergreifende Zusammenarbeit essenziell", so Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle.
"Ich sehe den Alpenraum dann zukunftsfähig, wenn er ein eigenständiger, multifunktionaler Lebens- und Wirtschaftsraum bleibt bzw. sich mehr dahin entwickelt. Der nachhaltige Umgang mit den eigenen natürlichen Ressourcen ist ein Schlüsselfaktor für wirtschaftliche Entwicklung und Lebensqualität", betonte Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder. "Für sämtliche Herausforderungen brauchen wir von der Wissenschaft Informationen als Entscheidungsgrundlagen sowie Vorschläge für innovative, lösungsorientierte Handlungsmuster", so Durnwalder weiter. "Der sehr wahrscheinliche Synergismus durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der wissenschaftlichen Institutionen ist dabei unerlässlich, zumal für eine wirklich nachhaltige Ressourcennutzung riesiges Know-how im globalen Wettbewerb benötigt wird."
Erfreut zeigte sich auch Dr. Jernej Pikalo, Minister für Bildung, Wissenschaft und Sport. "Mit der Vereinbarung sollen sowohl die Verflechtung gemeinsamer Aktivitäten auf dem Gebiet der alpinen Forschung als auch die Weiterentwicklung thematischer Netzwerke zwischen Universitäten und anderen Forschungsinstitutionen gesichert werden." Die Koordination thematischer Forschungsaktivitäten umfasse natürliche und soziokulturelle Grundlagen zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen mit dem Fokus auf Klimawandel, Wasser, biotische Diversität, die nachhaltige Nutzung von "Holz" als natürlicher Rohstoff und nachhaltige Förderung und Nutzung von Bodenschätzen. "Durch die Unterzeichnung wollen wir auch das Bewusstsein der Gesellschaft hinsichtlich der außerordentlichen Bedeutung der effizienten Nutzung von natürlichen Ressourcen stärken, die ein zunehmend wichtiger Faktor für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und Lebensqualität sein wird", betonte Pikalo. "Diese Vereinbarung zeigt auch unser Engagement, die Kooperation auf den Sektoren Wissenschaft, Ökonomie und Technik zu verbessern und unsere Verpflichtung zu einer gemeinsamen Politik auf dem Gebiet der Forschung und der Verfolgung einer nachhaltigen Nutzung der Ressourcen in der Alpenregion.
"Die Absichtserklärung trägt der Realität Rechnung: Forschung über den Alpenraum findet bereits zwischen Forscherinnen und Forschern der Alpenländer statt. Die Absichtserklärung soll deren Vernetzung erleichtern, damit sie gemeinsam Antworten auf globale Herausforderungen wie den Klimawandel suchen können", so Staatssekretär Mauro Dell'Ambrogio.
Die Vereinbarung mit der Schweiz, Slowenien und Südtirol zielt auf die Intensivierung der multilateralen Forschungszusammenarbeit im Bereich nachhaltiger Ressourcennutzung in europäischen Gebirgsräumen ab. Damit soll das seit 2011 bestehende Memorandum mit der Schweiz einerseits auf zwei weitere Alpenländer ausgeweitet und anderseits inhaltlich ausgebaut werden. Dabei stehen folgende drei Themenfelder im Fokus: - natürliche und sozio-kulturelle Grundlagen nachhaltiger Ressourcennutzung - nachhaltige Nutzung der Ressource Holz - nachhaltige Bereitstellung und Nutzung mineralischer Rohstoffe
Die heute unterzeichnete Kooperation gibt dabei den Rahmen für - die Entwicklung multilateraler themenbezogener Netzwerke (Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen) - die Koordination themenbezogener Forschungsaktivitäten - die gemeinsame Nutzung von europäischen, internationalen und regionalen Initiativen und Programmen, die Forschung für nachhaltige Ressourcennutzung in Gebirgsräumen ermöglichen - die Kooperation von Forschung und Praxis
Mit der im September beginnenden Ausschreibung "Earth System Sciences" (ESS) wird bspw. seitens Österreichs gezielt ein neuer Akzent gesetzt. Die von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) initiierte und vom Wissenschaftsministerium mit 4,7 Millionen Euro finanzierte Initiative zielt auf die Erforschung des "Systems Erde" ab und umfasst ergänzend zum existierenden Förderungsportfolio interdisziplinäre Projekte, Projekte zur Langzeitforschung und Projekte zu derzeit wenig untersuchten Themen, so dass auch wissenschaftliche Pionierarbeit geleistet werden kann.
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